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Enduro Extreme

Red Bull Romaniacs 2016 Offroad-Renntag 4: Graham Jarvis gewinnt seine 5te Red Bull Romaniacs

Hermannstadt / Sibiu, Rumänien, 16. Juli 2016 – Nach heftigen Regenschauern in der vergangenen Nacht begrüßte der letzte Renntag der Red Bull Romaniacs die Teilnehmer zwar mit
einem blauen Morgenhimmel, allerdings hatte die Sonne keine Chance mehr gegen die Schlammbäder, die sich über Nacht gebildet hatten. Die Teilnehmer aller Klassen durften sich
heute also auf etliche „Wellness-Behandlungen“ mit Wasser, Schlamm und Schafsmist freuen.

In den letzten Stunden der Red Bull Romaniacs 2016 wurde geschoben und gezogen was das Zeug hält, die meisten Teilnehmer versuchten sich einfach nur mehr am Bike zu halten. In der Gold-
Klasse gingen heute von den ursprünglichen 51 Teilnehmern nur mehr 17 an den Start – und dürfen sich jetzt getrost die weltweit härtesten Extrem Enduro Fahrer nennen. Durch die
zahlreichen Ausfälle im Lager der britischen Fahrer konnten neue Nationen in die Top-10 aufrücken, allen voran Südafrika. Als einziger Brite führte Graham Jarvis die Top Ten, gefolgt von
Alfredo Gomez (2ter, ESP), Wade Young (3ter, RSA), Mario Roman (4ter, ESP), Scott Bouverie (5ter,RSA), David Cyprian (6ter, CZE), Travis Teasdale (7ter, RSA), Keith Curtis (8ter, USA), Xavi Leon (9ter, ESP) und Erwin Kovacs (10ter, ROM).

Wade Young startete heute mit voller Motivation, hohem Tempo und Zwischenbestzeiten in den letzten Renntag, schließlich war die Chance auf einen Podiumsplatz für den talentierten
Südafrikaner mehr als aktiv. Dicht dahinter folgte Alfredo Gomez, der auf den Gesamtührenden Jarvis 30 Minuten Rückstand hatte. Graham Jarvis ging heute als Erster ins Rennen und
präsentierte ein beispielhaftes Exempel an Strategie – der smarte Brite ließ Young und Gomez
vorbei und heftete sich dann an die Fersen seiner beiden Konkurrenten. In manchen Streckenteilen, wie der extrem selektiven Auffahrt „Long Walk Junior“, wartete Jarvis hinter dem
sich abkämpfenden Young, feuerte ihn an und fuhr dann gemächlich weiter. Irgendwann wurde er dann ungeduldig und übernahm kurzfristig wieder die Führung, nur um Young in den Highspeed
Strecken wieder vorbei ziehen zu lassen. Für den Großteil der Fahrer liegen Graham Jarvis’ Fahrtechnik, seine Ausdauer und sein Speed in einer eigenen, übermenschlichen Liga.

Jarvis: „Es ist für mich unglaublich, meinen 5ten Sieg bei der Red Bull Romaniacs zu feiern. In den letzten Jahren hatte ich kein Glück, umso mehr freue ich mich über meinen 5ten Sieg. Ich dachte
ehrlich nicht mehr, dass ich es schaffen könnte – und das mit 41 Jahren! Ich freue mich, dass die jungen Fahrer stark im Aufwind sind, aber bei der Red Bull Romaniacs zählt Erfahrung eben
doppelt. Wade, Billy Bolt, Travis & Co. werden aber zukünftig eher Jonny Walker`s Problem sein als meines!“

Mit einer konstanten Leistung an allen 5 Renntagen und einem heutigen dritten Tagesrang holte sich Alfredo Gomez den 2ten Platz am Podium der Red Bull Romaniacs 2016. Der Spanier
zementierte damit einmal mehr seine Position im Extrem Endurosports. „Nach dem heftigen Regen letzte Nacht war ich mir nicht sicher, was uns heute auf der Strecke erwarten würde. Die
ersten 30 Kilometer waren sehr flüssig zu fahren, vor dem Servicepoint servierte man uns dann aber die heftigsten Streckenteile des ganzen Rennens.“, so Gomez, der die 2016er Ausgabe als
seine bisher härteste Red Bull Romaniacs bezeichnete.

Wade Young konnte am heutigen letzten Renntag mit einer beeindruckenden Performance und einer guten Portion Strategie den dritten Gesamtrang von Mario Roman übernehmen. Young
pflügte wie ein Motocrosser durch die rumänische Wildnis und ha>e nur in den extrem selektiven Sektionen vor dem Servicepunkt Probleme. „Ich hatte einen guten Start und konnte den ganzen
Tag über Druck machen. Kurz vor dem Ziel hatte ich noch Probleme mit meinem Mousse, aber ich bin trotzdem zufrieden mit dem Renntag. Es war ein sehr hartes Rennen und ich hatte trotzdem
viel Spaß, bin glücklich über meinen dritten Gesamtrang.“, sagte Young im Ziel.

Red Bull Romaniacs Rookie Mario Roman lieferte eine beeindruckende Leistung ab. Bis zuletzt sah es danach aus, als ob der Madrilene bei seiner ersten Red Bull Romaniacs auf das Gold-Klasse
Podium fährt – Mario musste sich aber nach einem Sturz dem heranstürmenden Wade Young geschlagen geben. „Mein heutiger Renntag war keine Glanzleistung, ich hatte einen heftigen Crash
als ich mein GPS kontrollierte. Danach habe ich alles versucht, um Wade wieder einzuholen, aber er war einfach zu schnell. Trotzdem bin ich mit meiner ersten Red Bull Romaniacs sehr zufrieden.“
Kirsten Landman sorgte für eine Sensation in diesem Jahr: die junge Südafrikanerin konnte mit einer beeindruckenden und an allen Renntagen konstanten Leistung als erste Frau in der Silber-
Klasse der Red Bull Romaniacs bis ins Ziel fahren. Kirsten hatte das ganze Jahr darauf hintrainiert, nachdem sie ihr ambitioniertes Ziel 2015 nicht erreichen konnte.
In der Silber-Klasse gingen am heutigen 4ten und finalen Renntag 77 von den ursprünglich 97 genannten Teilnehmern an den Start. Der Brite Andy Noakley dominierte diese Klasse heuer wie
kein anderer und holte sich mit ca. 40 Minuten Vorsprung den Gesamtsieg vor Angus Macdonald (NZL) und seinem Bruder Hamish Macdonald (NZL).

In der Bronze-Klasse gingen heute 150 der 221 Teilnehmer ins Rennen, und das mit voller Motivation und hohem Tempo. Allen voran Miroslav Culka (CZE), der mit seinem 2ten Platz im
Prolog und Siegen an allen vier Offroad-Renntagen einen klaren und dominanten Gesamtsieg erzielte. Tönu Kallast (EST) belegte den 2ten Gesamtrang und Landsmann Toomas Triisa (EST)
kompletierte das Bronze-Podium 2016.

In der Iron-Klasse waren die Strapazen der letzten Tage wohl am deutlichsten spürbar: von 105 Startern gingen heute nur mehr 47 Hartgesottene auf die Strecke. Viele der Teilnehmer erlebten
ihr erstes Extrem Enduro Rennen und hatten in den letzten Tagen mit der beinharten Realität der Red Bull Romaniacs Bekanntschafft gemacht. Der Grundtenor der Iron-Fahrer fällt wie erwartet
aus: „Dieses Rennen ist kein Spaziergang!“ In einer knappen und bis zuletzt spannenden Entscheidung holte sich Oscar Hernandez (ESP) den Gesamtsieg vor Marcel Vogel (CH) und
Fernando Hernandez (ESP).

Martin Freinademetz: „Wir haben einige Kommentare bekommen, dass die Anforderungen zu hoch seien, dass die Red Bull Romaniacs zu schwer wäre. Da das Niveau im Extrem Enduro aber
ständig steigt, müssen wir versuchen, mit dieser Entwicklung mitzuhalten. Am Ende des Tages sind wir die Bühne, auf der die Besten der Welt um die Krone kämpfen. Das Rennen ging reibungslos
über die Bühne und wir sind begeistert von den sportlichen Höchstleistungen. Auch das Wetter hat gut mitgespielt, die Auswirkungen des Wolkenbruchs gestern Abend konnten wir mit
Flexibilität beim Reglement und einigem Strecken-Tuning ganz gut eliminieren. Ich bedanke mich bei meiner Familie und meinem hervorragendem Team für die gewaltig gute Arbeit. Wir wünschen
allen Fahrern, die sich im Lauf des Rennens verletzt haben, eine baldige Genesung!“

Alle Ergebnisse auf: www.redbullromaniacs.com/results/results-2016

Foto: Attila Szabo

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