Enduro DM / DEC 2022: Reglement-Änderungen !

Eine Philosophie im Endurosport lautet: „Das Motorrad muss perfekt auf den Fahrer und die Bedingungen abgestimmt sein, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.“ Ähnlich verhält es sich auch mit dem Reglement. Da sich der Sport stetig weiter entwickelt, müssen hin und wieder an verschiedenen Stellschrauben gedreht und diverse Feineinstellungen vorgenommen werden, um auch hier optimale Voraussetzungen für leistungsorientierten Endurosport zu schaffen.


Die Punkte, welche sich für die kommende Saison in der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft und im DMSB Enduro Cup ändern, sind in folgender Übersicht kompakt zusammengefasst:


Klassen-Bezeichnungen und Startnummern

Parc Ferme Enduro DM

Passend zu ihren Startnummern (701-799) werden die Senioren nun unter der Bezeichnung „Klasse 7“, anstatt bisher „Klasse 6“ geführt. Folglich rücken die Super-Senioren (Startnummern 801-899) analog dazu auf und bilden nun die „Klasse 8“. Die Damen (Klasse 9) erhalten auf Grund der stetig gestiegenen Teilnehmerzahl einen neuen Nummernblock, der die Startnummern 901 bis 950 enthält.

Grading-List

In den letzten Jahren gab es laut den Lizenzbestimmungen zwischen der DEM und dem DEC weder eine Auf- noch eine Abstiegsklausel. Dies wird sich nun ändern! Ab 2022 gibt es mit der Grading-List ein Verzeichnis, wo die Fahrer namentlich gelistet sind, die in der DEM fahren müssen und welche die es können. Nach jeder abgelaufenen Saison wird die Liste neu bewertet und aktualisiert. Die für die kommende Saison geltende Grading-List kann hiereingesehen werden.

Prolog-Wertung

Das bisher bekannte Sekunden-Bonussystem entfällt. Fortan findet das, von der FIM bereits bei der Enduro-WM erfolgreich eingeführte, Regelwerk Anwendung. Die schlechteste Fahrzeit, die für alle Fahrer in die Wertung eingeht, beträgt maximal die Zeit des Schnellsten + 20 %. Beispiel: Bestzeit: 3:00 Minuten, schlechteste mögliche Zeit: 3:36 Minuten (Bestzeit + 20 %).

Prolog Enduro DM

Mannschaftswertung

Wenn ein Fahrer ausfällt, ist die Mannschaft nicht wie bisher „aus der Wertung“, sondern erhält fortan eine Zeitstrafe von zwei Stunden. Somit wird der Anspruch auf Meisterschaftspunkte aufrecht erhalten. Erst bei Ausfall eines weiteren Fahrers ist die Mannschaft „ADW“, der Anspruch auf Meisterschaftspunkte erlischt dabei wie bisher.

Markierungen

Die Radnaben vorn und hinten werden bei der technischen Abnahme (wieder) markiert. Die Ausführung der vorgeschriebenen Markierungen wird breiter aufgestellt.

Schutzbekleidung

Das Tragen von Brust- und Rückenprotektoren ist bereits vorgeschrieben, das Tragen von Schulter-, Ellenbogen- und Knieschützer dringend empfohlen. Nun wurde, genau wie bei den Helmen, eine präzise Sicherheitsrichtlinie eingeführt – die bisherige Übergangsregelung entfällt ab 2022. Ob die entsprechenden Protektoren den geforderten Normen (siehe Auflistung unten) entsprechen, ist schnell mit einem Blick auf das Produkt-Etikett zu überprüfen. Kontrolliert werden vor und während der Veranstaltung entsprechend die Brust- und Rückenprotektoren. – EN 1621-1, Level 1 oder 2, für Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie – EN 1621-2, Level 1 oder 2, für den Rücken: CB (Central Back) und FB (Full Back) – EN 1621-3, Level 1 oder 2, für die Brust oder EN 14021* (*nur bis zum 31.12.2022)

Personalien

Ab 2022 wird es einen permanenten „Race-Director“ geben. Dieser ist für die gesamte Saison eingesetzt und in der Entscheidungsgewalt dem Fahrtleiter der jeweiligen Veranstaltung gleichgestellt. Fahrtleiter, Race-Director und Track-Inspector bilden gemeinsam ein Trio, welches den Ablauf einer Veranstaltung koordiniert und steuert. Auch hier fungiert die Enduro-Weltmeisterschaft als Vorbild, bei der dieses Prozedere bereits äußerst positiv und effizient angewandt wird. Der genaue Wortlaut der Reglement-Änderungen befindet sich in den offiziellen Dokumenten, welche sich im DMSB-Downloadcenter befinden.

Quelle:: Peter Teichmann / ADAC Enduro

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