Enduro-EM-Finale 2024 in Woltersdorf: Neun von zehn Titelentscheidungen stehen noch aus

Das Finale der Enduro-Europameisterschaft 2024 steht vor der Tür, und am 2. und 3. November wird der traditionsreiche Novemberpokal des MC Woltersdorf e. V. im ADMV das große Showdown-Event für Enduro-Fans und Fahrer gleichermaßen. Insgesamt 108 Teilnehmer aus 14 Nationen werden am östlichen Rand Berlins erwartet – und die Spannung könnte kaum höher sein, denn acht der neun Titelentscheidungen sind noch offen!

Killian Lunier: Bereits gekrönter Europameister in Junior 1

Unter den Teilnehmern befindet sich auch der Franzose Killian Lunier, der sich in der Klasse Junior 1 bereits den Europameister-Titel sichern konnte. Doch der junge Fahrer wird sich nicht zurücklehnen: Mit vier von sechs möglichen Tagessiegen möchte er seine Saison am Wochenende perfekt abrunden. Zusätzlich werden 66 Fahrer in der nationalen Klasse erwartet, was das Starterfeld weiter aufwertet.

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Die Enduro-Europameisterschaft 2024: Vier fantastische Stationen

Die diesjährige Enduro-Europameisterschaft erstreckt sich wie gewohnt über vier Veranstaltungen mit je zwei Fahrtagen. Nach dem Auftakt im italienischen Castiglion Fiorentino führte die Strecke die Fahrer nach Baldasserona in San Marino und Sipoo in Finnland. Nun bildet Woltersdorf den Abschluss einer tollen Saison. Am Ende des Wochenendes werden die Europameister in zehn Klassen gekürt und es gibt auch in diesem Jahr eine Gesamtwertung, bei der der „Overall“-Champion ermittelt wird.

Wie das Punktesystem funktioniert

Pro Fahrtag können die Fahrer in ihren Klassen sowie in der Gesamtwertung wichtige EM-Punkte sammeln: Der Tagesbeste erhält 20 Punkte, der Zweite 17, und so weiter bis zum 15. Platz, der noch mit einem Punkt belohnt wird. Diese Punkteverteilung sorgt dafür, dass viele Titelentscheidungen bis zum letzten Rennen offenbleiben.

Die Favoriten in der Overall-Wertung

In der Gesamtwertung führt derzeit der Italiener Andrea Verona mit vier Tagessiegen und 80 Punkten, obwohl er nur die ersten beiden Saisonläufe bestritt und sich danach auf die Weltmeisterschaft konzentrierte. Dies öffnet die Tür für die direkten Verfolger: Daniel Mundell aus Großbritannien und Davide Soreca aus Italien liegen mit 74 bzw. 73 Punkten knapp hinter Verona und kämpfen nicht nur um den EM-Titel in ihren jeweiligen Klassen E2 und E1, sondern auch um die begehrte Overall-Krone. Weitere Anwärter auf den Gesamt-Titel sind Matej Skuta (Tschechien), Diego Haution (Frankreich), Anthony Geslin (Frankreich) und Alex Walton (Großbritannien).

Die Einzelklassen

E1
In der Klasse E1 bringt Davide Soreca einen soliden Vorsprung von 20 Punkten auf seinen Landsmann Davide Mei mit, was ihn zum Favoriten macht. Der Deutsche Yanik Spachmüller hält sich tapfer auf Rang vier, hat aber keine realistische Titelchance mehr.

E2
Daniel Mundell führt in der E2-Klasse mit nur zehn Punkten vor Alex Walton. Hier ist der Ausgang völlig offen und beide Fahrer werden alles geben, um den Titel zu holen.

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E3
Die Klasse E3, in der die hubraumstärksten Maschinen antreten, wird von Anthony Geslin dominiert, der bisher alle sechs Rennen gewann und mit 120 Punkten vorne liegt. Der Italiener Mattia Capuzzo hat jedoch nur 20 Punkte Rückstand und könnte bei einer Schwäche Geslins noch eine Überraschung schaffen. Der Lokalmatador Robert Riedel aus Rüdersdorf wird hier ebenfalls dabei sein und auf einen Heimsieg hoffen.

Gold und Silber in der Junior-Kategorie

In der Juniorenklasse J1 ist der Titel bereits an Killian Lunier vergeben, aber das Rennen um Silber bleibt spannend zwischen Matej Skorepa (Tschechien), Nicola Paolucci (Italien) und Tiitus Enjala (Finnland). In der J2-Klasse hingegen kommt es zu einem echten Krimi, da Diego Haution nur einen Punkt Vorsprung auf Matej Skuta hat.

Führungspositionen bei Youth und Senioren

In der Youth-Klasse U21 kommt Riccardo Pasquato mit einem beachtlichen Vorsprung von 24 Punkten nach Woltersdorf und wird schwer einzuholen sein. Bei den Senioren (über 40 Jahre) könnte Maurizio Micheluz seinen 15. EM-Titel gewinnen, doch Nico Rambow aus Deutschland liegt mit nur 19 Punkten Rückstand noch in Schlagdistanz.

Deutsche Fahrer als Gaststarter

Neben den EM-Teilnehmern bereichern auch hochkarätige deutsche Gaststarter das Rennen. Besonders spannend wird der Auftritt von Jeremy Sydow, dem zweifachen deutschen Meister und fünftplatzierten WM-Fahrer, der um den Gesamtsieg des Novemberpokals kämpfen wird. Auch Edward „Eddi“ Hübner, ein erfahrener Fahrer und sechsmaliger deutscher Meister, wird in der E2-Klasse starten und möchte sich mit einem Top-10-Ergebnis aus der EM-Saison verabschieden.

Die Zukunft des Enduro-Sports in Deutschland

Mit den aufstrebenden Talenten Leon Thoms und Arvid Meyer, die frischgebackene deutsche Junioren-Meister sind, sowie Felix Melnikoff, der in der Youth-Klasse antreten wird, sind auch die Perspektiven des Endurosports in Deutschland vielversprechend. Ihr Engagement im internationalen Wettbewerb zeigt, dass der Nachwuchs bereit ist, in die Fußstapfen der etablierten Fahrer zu treten.

Auf die Zuschauer wartet ein Enduro-Spektakel

Sollte das Wetter mitspielen, erwartet die Fans am Kesselsee in Rüdersdorf ein unvergessliches Enduro-Event. Die Zuschauer können sich auf spannende Rennen, packende Positionskämpfe und möglicherweise eine Vielzahl an Titelentscheidungen freuen, die erst auf den letzten Metern fallen. Für die neuesten Informationen rund um das Finale der Enduro-Europameisterschaft und die Teilnehmer steht die Website des MC Woltersdorf bereit.

Quelle: Thorsten Horn

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