Zum vorletzten Lauf der AUNER HardEnduroSeries Germany 2025 reisten Fahrer, Fans und Organisatoren nach Meltewitz. Das legendäre MelzExdrähm gehört seit Beginn der Serie fest in den Kalender – und ist jedes Jahr für packende Rennen und spektakuläre Szenen gut. Der Steinbruch Dornreichenbach mit seiner einzigartigen Kulisse sorgte auch diesmal wieder für Gänsehaut-Atmosphäre. Besonders spannend: Das Rennen hatte seit Serienstart nie einen klaren Seriensieger – lediglich Leon Hentschel konnte zweimal gewinnen, ansonsten wechselte der Sieger stets.
Kompakter, härter, spektakulärer: das neue Streckenkonzept
Der veranstaltende SHC Meltewitz hatte für 2025 ein neues Layout vorbereitet. Die Runde fiel kompakter aus, dafür aber deutlich schwieriger. Die bekannten langen Passagen rund um den See entfielen, stattdessen spielte sich die Action größtenteils im vorderen Bereich nahe des Fahrerlagers ab.
Das bedeutete gleich zwei Vorteile:
- Für die Fahrer: technisch noch anspruchsvollere Hindernisse, die volle Konzentration verlangten.
- Für die Zuschauer: deutlich bessere Sicht auf die entscheidenden Schlüsselstellen.
Trotz kürzerer Distanz kletterten die Rundenzeiten merklich nach oben – ein Beweis für den hohen Schwierigkeitsgrad der neuen Strecke.
Fakten, MelzExdraehm Meltewitz 28.09.2025:
- Wetter: 18 Grad, sonnig
- ACE Bikes Prolog Award Sieger: Henry Strauss (KTM)
- Gesamtsieger: Milan Schmüser (BETA)
- Schnellste Rennrunde: Schmüser, 20:19:020
Strauss schnappt sich Prolog-Sieg und Gesamtführung
Schon im ACE Bikes Prolog Award brannte die Luft. Milan Schmüser musste als Erster raus, Henry Strauss direkt danach. Strauss nutzte die frisch gefahrenen Spuren clever, riskierte nicht zu viel und sicherte sich mit vier Sekunden Vorsprung die Bestzeit – gleichbedeutend mit der Gesamtführung in der Prolog-Wertung.
Besonders bitter lief es für Leon Hentschel: Nach einem spektakulären Frontflip verlor er viel Zeit und musste von Reihe zwei ins Hauptrennen starten.
Damit ist klar: Die Entscheidung im Prolog-Award fällt beim Finale in Rüdersdorf.
Nur drei Fahrer meistern die Maximaldistanz
Das Hauptrennen war wie immer auf drei Stunden oder sieben Runden angesetzt. Doch diesmal gelang es nur drei Fahrern, die volle Distanz zu schaffen – ein klares Zeichen, wie brutal hart die Strecke war.
Von der ersten Startreihe gingen Strauss, Schmüser, Arvid Meyer und David Loose ins Rennen. Schon nach der ersten Runde zeichnete sich ein packendes Duell ab. Schmüser kam mit deutlichem Vorsprung zurück, doch durch den späteren Start lag Hentschel rechnerisch vorne. Strauss sortierte sich zunächst nur auf Platz sechs ein.
Dann begann die Aufholjagd: Strauss arbeitete sich stetig nach vorne und stellte rund eine Stunde vor Schluss den Kontakt zu Schmüser her. Kurzzeitig schnappte er sich sogar die Führung – doch ein Fehler im großen Steinfeld wurde ihm zum Verhängnis. Schmüser nutzte die Chance, zog wieder vorbei und baute den Vorsprung bis ins Ziel aus.
👉 Ergebnis: Schmüser gewinnt vor Strauss und Hentschel.
Damit bleibt Schmüser der Mann der Saison, auch wenn Strauss mit seinem zweiten Platz noch Chancen auf den Titel wahrt.
Stimmen nach dem Rennen
Milan Schmüser im Ziel:
„Am Anfang habe ich mich mit Leon gebattelt, dann mit Henry. Wir haben uns mehrfach überholt, auch wenn man das von außen nicht so sieht. Am Anfang war’s schwer, aber mit weniger Fahrern auf der Strecke wurde es einfacher.“
Klassenwertung: Spannung pur
Neben dem Kampf um den Gesamtsieg bot das MelzExdraehm auch in den einzelnen Wertungsklassen reichlich Action:
- Elektroklasse: Wanja Morlinghaus setzte sich knapp gegen Eric Seifert durch, der trotz Akkuwechsel und Problemen am Vorderrad tapfer auf Platz neun im Gesamtklassement fuhr.
- Seniorenklasse: Kai Uebe holte souverän den Sieg vor Rudolf Stütz. Ex-Biathlet Michael Rösch sorgte mit Rang drei erneut für Aufsehen.
- Damenklasse: Julia Bittner dominierte und baute ihre Meisterschaftsführung aus. Karolina Vrotva musste nach dem ersten Checkpoint aufgeben.
- Amateurklasse: Sören Emich meldete sich nach Ausfall in Schwepnitz eindrucksvoll zurück und gewann vor Jakob Blazovich und Pascal Kaupa. Damit holte er sich rechtzeitig die Tabellenführung zurück.
- X-Grip Junioren: Matthis Millich gewann trotz schwachem Prologstart und könnte schon beim Finale Meister werden. Linus Albert kehrte nach Verletzung stark zurück (P2), Emil Kessler hielt mit Rang drei seine Chancen am Leben.
Ergebnisse
Alle Ergebnisse gibt es auf der offiziellen Webseite (LINK).
Finale mit Raceparty in Rüdersdorf
Jetzt richtet sich der Fokus auf das große Saisonfinale: Am 1. November 2025 steigt in Rüdersdorf bei Berlin das letzte Rennen der AUNER HardEnduroSeries Germany. Gleichzeitig wird bei der traditionellen Raceparty mit Meisterehrung die Saison gebührend gefeiert.
Alle Infos gibt’s auf www.hardenduro-germany.de und den Social-Media-Kanälen der Serie.
Quellen: Denis Günther, Fotos: Michel238pic/Michel Kuchel