Ich (Marko Barthel) war für Euch unterwegs – diesmal nicht nur auf Cross- oder Enduro-Strecken, sondern im wunderschönen Erzgebirge. Mitgebracht habe ich ein ganz besonderes Motorrad: die Can-Am Origin, eine Semi-Enduro mit vollelektrischem Antrieb. Mein Test führte mich durch das Erzberge über kurvenreiche Landstraßen, über alte Viadukte bis hinauf zum Schloss Augustusburg – und natürlich auch ins Gelände. Hier meine Eindrücke.
Alle Details zur CAN-AM Origin findet man in diesem Beitrag (LINK).
Erste Eindrücke: Innovatives Konzept trifft markantes Design
Die Can-Am Origin fällt sofort durch ihr modernes Design auf. Besonders ins Auge sticht die Einarmschwinge, die dem Bike eine elegante, fast futuristische Optik verleiht.
Technisch bringt sie einiges mit:
- Fahrwerk: Komplettes Kayaba-Paket mit einstellbarer Telegabel und Stoßdämpfer.
- Räder: 21 Zoll vorne, 18 Zoll hinten – klassisch Offroad.
- Licht: Komplett auf LED-Technik mit Scheinwerfer und Blinkern.
Auch beim Antrieb setzt Can-Am auf Vielfalt:
- 11 kW Variante (A1-Führerschein)
- 35 kW Variante (A2-Führerschein)
Damit ist die Origin sowohl für Einsteiger als auch für ambitionierte Fahrer interessant.
Laden leicht gemacht: Wallbox & Co.
Ein echter Pluspunkt: Die Origin lässt sich wie ein Elektroauto laden. Einfach an der heimischen Wallbox oder an einer öffentlichen Ladesäule einstecken.
- Mitgeliefert wird sogar ein Kabel für die normale Steckdose.
- Von 20 auf 80 % in nur 50 Minuten – das ist fix.
- Ideal auch für Besitzer einer PV-Anlage, die quasi kostenlos Strom tanken wollen.
So wird die Reichweite von rund 120 Kilometern schnell wieder aufgefüllt.
Fahrleistung: Von Landstraße bis Schotter
Auf der Landstraße macht die Origin richtig Spaß. Dank 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h schiebt sie kräftig an.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 127 km/h abgeregelt – vollkommen ausreichend für Landstraßen.
Fahrmodi im Überblick:
- Sportmodus: Maximale Power, brachialer Anzug.
- Offroadmodus: ABS hinten deaktiviert, perfekt für Schotter.
- Offroad Plus: Keine Traktionskontrolle, Hinterrad darf driften.
Die Rekuperation (Energierückgewinnung) ist ein weiteres Highlight – allerdings gewöhnungsbedürftig. In hoher Stufe bremst das Bike so stark ab, dass man teilweise kaum noch die Handbremse braucht. Ein nettes Feature, das aber noch etwas Feinschliff vertragen könnte.
Im Gelände: Überraschend fähig, aber kein Leichtgewicht
Natürlich wollte ich wissen, was die Can-Am Origin abseits der Straße kann. Also ging es auf die Motocross- und Endurostrecken.
Mein Fazit:
- Trockenes Gelände: Absolut fahrbar, sogar kleine Sprünge steckt das Fahrwerk locker weg.
- Schlamm & Nässe: Hier stoßen die serienmäßigen Reifen an ihre Grenzen. Mit grobstolligen Pneus wäre mehr drin.
- Gewicht: Spürbar, besonders in engen Passagen – hier braucht es viel Kontrolle.
Trotzdem: Mit deaktivierter Traktionskontrolle lässt sich die Origin schön quer fahren und macht mächtig Laune.
Kritikpunkte: Kleine Schwächen im Detail
Kein Test ohne Ecken und Kanten – auch bei der Origin gibt es Dinge, die auffallen:
- Seitenständer: Ungünstige Position, besonders beim Fahren im Stehen. Kann sogar zu Fehlermeldungen führen.
- Rekuperation: Könnte harmonischer abgestimmt sein, besonders in Kurven.
- Basispreis: Mit 13.499 € nicht gerade günstig – Innovation hat ihren Preis.
Fazit: Elektrische Semi-Enduro mit Zukunftspotenzial
Die Can-Am Origin ist ein mutiges, innovatives Elektromotorrad, das Fahrspaß auf Landstraßen, Schotterpisten und sogar leichtem Gelände bietet. Sie überzeugt mit flotter Beschleunigung, cleverer Ladeinfrastruktur und vielseitigen Fahrmodi.
Natürlich ist sie kein Hardcore-Enduro-Bike – dafür bringt sie zu viel Gewicht und zu wenig Reifenprofil mit. Aber für alle, die ein elektrisches Abenteuer-Bike für Straße und leichtes Offroad suchen, ist die Origin eine spannende Alternative.
Technische Highlights der Can-Am Origin
- Motorvarianten: 11 kW (A1) oder 35 kW (A2)
- Beschleunigung: 0–100 km/h in 4,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 127 km/h
- Reichweite: ca. 120 km
- Ladezeit: 20–80 % in 50 Minuten
- Fahrwerk: Komplettes Kayaba-System
- Preis: ab 13.499 €