Fahrer im Fokus – heute: Yanik Spachmüller

Bei seinem Enduro-Debüt als 16-Jähriger hinterließ Yanik Spachmüller als Zweitplatzierter gleich mächtigen Eindruck. In den folgenden beiden Jahren sicherte er sich jeweils den Meistertitel im Deutschen Enduro-Jugend-Cup (B-Lizenz) und im Deutschen Enduro-Jugend-Pokal (A-Lizenz). Seit 2016 ist er nun in der DEM-Klasse E1 unterwegs und feierte dort im Vorjahr mit dem Deutschen Enduro-Vizetitel seinen bis dato größten Erfolg. Auch international vertritt Yanik immer wieder die Deutschen Farben. Dabei peilte er 2020 sogar einen Rekord an, den er nun, den verrückten Umständen in diesem Jahr geschuldet, nun leider nicht mehr holen kann. Was es damit auf sich hat und noch einiges mehr, verrät uns der Schwabacher im folgenden Interview.


Hallo Yanik, du bist im Fahrerlager immer mit einem breiten Grinsen anzutreffen. Gibt es überhaupt etwas, was dich aus der Ruhe bringen oder sogar verärgern könnte?


Yanik Spachmüller: (lacht) „Ja, gibt es natürlich. Vor allem, wenn es im Rennen nicht so läuft, wie erhofft. Wenn ich genau weiß, ich kann es eigentlich besser, aber ich bekomme es nicht umgesetzt. Oder eben technische Defekte und unnötige Stürze sind immer extrem ärgerlich.“

Aktuell gestaltet sich durch die Corona-Pandemie alles ein wenig schwieriger als normal. Dennoch scheinst du aus der Situation das Beste zu machen. Zuletzt warst du bei zwei Läufen zur Tschechischen Enduro-Meisterschaft am Start. Wie lief es da für dich?

„Ich habe von den Rennen eher durch Zufall aus dem Internet erfahren. Und da diese von mir zu Hause nur 150 bzw. 180 km entfernt waren, habe ich sie einfach in Angriff genommen. Mit dem ersten Rennen war ich echt zufrieden. Da konnte ich sogar den zweiten Wertungstag gewinnen. Beim zweiten hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft. Es lief einfach nicht so rund. Ich hatte durch das wenige Training in diesem Jahr doch etwas mit harten Armen zu kämpfen. Unterm Strich war es aber eine gute Standortbestimmung. Zumal Rennen zu bestreiten immer schöner ist, als nur Trainingsrunden abzuspulen. Und außerdem lernt man neue Strecken kennen und sammelt weiter Erfahrungen.“
(Anm. Yanik belegte in der Kategorie E1 die Plätze 2 und 1 sowie 8 und 4)

Worin unterscheiden sich die Läufe in Tschechien mit denen der Deutschen Enduro Meisterschaft?

„Bei beiden Veranstaltungen in Tschechien handelte es sich um Sprint-Enduros. Von daher ist es vom Reglement her schon ein wenig anders als bei den klassisch ausgetragenen DEM-Läufen. Überrascht hat mich der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen. Der war schon ein Stück weit höher, als wir das in Deutschland gewohnt sind. Vor allem ist alles mehr Enduro-lastiger, mit wurzeligen Waldpassagen sowie kernigen Auf- und Abfahrten. Und auch die technische Abnahme ist wesentlich entspannter als hierzulande. Eine Phonmessung beispielsweise gibt es gar nicht.“

Du bist trotz deines jungen Alters schon eine gefühlte Ewigkeit im Endurosport dabei. Für 2020 hast du bei den Six Days eigentlich einen Rekord angepeilt. Erzähle uns bitte mehr davon.

„Ich hatte angestrebt, dieses Jahr zum sechsten Mal in der Deutschen Junior-Trophy zu starten. Das wäre alleiniger Rekord gewesen, der mir bis letztes Jahr gar nicht so bewusst war. Das Thema kam eher zufällig auf, als wir bei einem Rennen abends zusammen saßen.“
(Anm.: Aktuell stehen Bruno Wächtler und Yanik Spachmüller mit je 5 Teilnahmen in der Deutschen Junior-Trophy an der Spitze, 2015 starteten beide sogar gemeinsam im Team)

Bist du darüber sehr enttäuscht, dass es durch die Six Days-Absage nun nichts mehr damit wird?

„Na klar, irgendwie schon. Ich habe mich generell sehr auf die Six Days gefreut, zumal ich in Italien immer gern fahre. Es wäre eben schön gewesen, noch einmal in der Deutschen Junior-Trophy zu starten. Im kommenden Jahr wird es altersbedingt nun leider nicht mehr gehen. Aber ich habe schon ein neues Ziel. Ich würde gern den Sprung in die Trophy schaffen. Das wäre schon echt cool, auch wenn es definitiv nicht einfach wird.“

Seit deinem Enduro-Debüt 2013 wirst du ausnahmslos im Team von Rolf Musch betreut, bist quasi dort aufgewachsen. Verbindet euch daher mehr als nur eine gewöhnliche Fahrer-Team-Beziehung?

„Ich kenne Rolf und sein Team schon aus der Zeit, als ich noch German Cross Country gefahren bin. Schon damals war mir klar, dass ich unheimlich gern Enduro fahren möchte sobald ich den Führerschein habe. Und da Rolf mit seinem Team immer bei der DEM dabei ist, hat es sich eben so ergeben. Von meinem ersten Enduro-Rennen an, steht er mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich schätze die familiäre und entspannte Atmosphäre im Team wirklich sehr. Ich fühle mich dort rundum pudelwohl und gut aufgehoben. An dieser Stelle ein Dankeschön an Rolf und alle im Team für die super Unterstützung in all den Jahren!“

Was sind deine Ziele und Wünsche für den Rest des Jahres?

„Das die Deutsche Enduro Meisterschaft noch stattfinden wird!“ (lacht) „Das würde mich extrem freuen. Und dabei möchte ich natürlich möglichst gute Ergebnisse einfahren und natürlich immer gesund über die Runden kommen.“

Da drücken wir dir die Daumen und wünschen alles Gute!

-> Webseite: www.spachmueller-racing.de
-> Facebook: Yanik Spachmüller #66
-> Instagram: @yanikspachmueller66

Foto: Peter Teichmann

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