Der Getzenwald bebte: über 10.000 Fans feiern Hard-Enduro in Reinform
Mehr als 10.000 Hard-Enduro-Fans verwandelten Grießbach auch 2025 wieder in ein Motorsport-Mekka. Das 24MX GetzenRodeo zeigte sich von seiner besten Seite – und das trotz anfänglich bedrohlicher Wetterprognosen. Regen und Sturm waren angesagt, doch am Samstag wechselten sich Sonne und Wolken ab, ganz typisch für das Getzen-Wochenende. Erst kurz vor Rennende setzte leichter Regen ein, der die ohnehin schon anspruchsvolle Strecke in ein Schlammfestival verwandelte – aber genau das lieben die Fans!
Die Grip-Bedingungen? Überraschend gut! Trotz Matsch und Wurzeln fanden die Fahrer erstaunlich viel Traktion, was für packende Duelle und spektakuläre Linien sorgte.
Manuel Lettenbichler: Dominanz pur im GetzenRace
Von Beginn an machte Manuel „Mani“ Lettenbichler klar, dass an ihm kein Weg vorbeiführt. Im GetzenRace, das in 6er-Reihen gestartet wurde, setzte sich der KTM-Werksfahrer sofort ab und fuhr wie auf Schienen über Wurzeln, Steine und Felsen. Mitch Brightmore und Mario Roman versuchten dranzubleiben – doch Lettenbichler war in seiner eigenen Liga.
Roman kämpfte sich mit seiner Sherco nach vorn, überholte Brightmore und sicherte sich so Rang zwei im Vorlauf.
Weniger glücklich lief es für Billy Bolt, der wie schon beim Sea to Sky keinen Rhythmus fand. Trotz seiner spektakulären Fahrweise reichte es nur für Platz elf – für den Briten ein enttäuschendes Ergebnis.
Zwei Deutsche im Finale: Lettenbichler und Bähker sorgen für Gänsehaut
Neben Lettenbichler schaffte auch Felix Bähker den Einzug ins große Finale – ein starkes Zeichen für die deutsche Hard-Enduro-Szene. Das Publikum feierte die beiden Lokalmatadore frenetisch.
GetzenChamp-Finale: Lettenbichler fährt in einer anderen Liga
Als das Finale startete, stand der Getzenwald Kopf. Tausende Fans säumten die Hänge, läuteten mit Hupe, Trommel und Jubel das große Spektakel ein. Und Manuel Lettenbichler? Der ließ sich davon tragen.
Er umrundete die Strecke mit einer Leichtigkeit, die selbst erfahrene Fahrer staunen ließ. Nur Mario Roman gelang es, eine Überrundung durch den späteren Weltmeister zu vermeiden – Platz zwei für den Spanier.
Billy Bolt fand im Finale zu alter Stärke zurück, wählte kreative Linien und arbeitete sich noch auf Rang drei vor. Doch niemand konnte verhindern, dass Manuel Lettenbichler sich zum fünften Mal in Folge den FIM Hard Enduro Weltmeistertitel sicherte – und das schon vor dem Saisonfinale in Lesotho bei der Roof of Africa!
Stimmen der Top-Fahrer
Manuel Lettenbichler (KTM):
„Ich wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen und habe gar nicht an die Meisterschaft gedacht, aber es war verrückt, alles hier zu holen. Das Publikum war unglaublich, ich bin sprachlos. Ich glaube, ich habe heute mein Bestes gezeigt. Den Weltmeistertitel schon eine Runde vor dem Finale zu sichern, ist einfach fantastisch.“
Mario Roman (Sherco):
„Ich bin sehr glücklich, danke an alle, besonders an die Zuschauer hier in Deutschland! Es ist so ein großartiges Event, und ich bin stolz, zum vierten Mal auf dem Podium zu stehen. Die Strecke war brutal – Fehler darf man sich hier keine erlauben.“
Billy Bolt (Husqvarna):
„Das war nicht mein bestes Rennen. Ich hatte mit einigen Problemen zu kämpfen, konnte im zweiten Lauf aber Schadensbegrenzung betreiben. Platz drei ist nicht das, was ich wollte, aber Glückwunsch an Mani! Die Atmosphäre hier ist einzigartig, die Fans sind unglaublich. Das GetzenRodeo zeigt, wohin sich unser Sport entwickeln kann – einfach top organisiert!“
Deutsche Erfolge auch in der Junioren-Weltmeisterschaft
In Grießbach wurde auch das Finale der Junioren-Weltmeisterschaft ausgetragen. James Moore sicherte sich mit Platz neun den Titel. Felix Bähker zeigte ebenfalls eine starke Saisonleistung und beendete die Junioren-WM auf Rang zwei – zwei deutsche Fahrer durften also feiern!
Heimspiel in Sachsen: Lokale Fahrer mit starker Performance
Auch die sächsischen Fahrer wussten zu überzeugen. Marcel Teucher (Zwönitz) glänzte beim Heimrennen mit Platz 36 und vielen Autogrammwünschen.
„Es war ein wahnsinniges Event. Falko Haase und sein Team haben großartige Arbeit geleistet. Die Strecke war wieder schwerer, aber das macht den Reiz aus. Danke an die Fans – ihr seid der Wahnsinn!“
Weitere Platzierungen sächsischer Fahrer:
- Felix Bopp (Weißenborn) – 38
- Kenny Lötzsch (Drebach) – 49
- David Loose (Chemnitz) – 52
- Pascal Sadecki (Zschopau) – 53
- Raven Lippold (Schlettau) – 55
- Hannes Rätze – 56
- Lukas Jung (Schwarzenberg) – 58
- Emil Kessler (Plauen) – 64
Ein starkes Team, das sich in einem hochkarätigen Fahrerfeld behauptete!
Der Veranstalter zieht ein positives Fazit
Trotz wachsender organisatorischer Herausforderungen zeigte sich der GetzenRodeo e.V. rund um Falko Haase hochzufrieden. Fahrer und Fans lobten die perfekte Organisation, die anspruchsvolle Strecke und die einzigartige Atmosphäre im Getzenwald.
Fazit: Das 24MX GetzenRodeo 2025 war erneut ein Hard-Enduro-Fest der Superlative – mit einem würdigen Weltmeister, begeisterten Fans und einem Veranstalter, der Maßstäbe setzt.
Quelle: Denis Günther, Fotos von © DG Design / Denis Günther, KTM, Husqvarna