Garry Dittmann Rennbericht – Enduro Open GP Deutschland in Zschopau

Das Saisonfinale der Enduro-Weltmeisterschaft im sächsischen Zschopau ist jedes Jahr ein absolutes Highlight – nicht nur für die Fans, sondern auch für die Fahrer. Besonders für Garry Dittmann, der sich viel für das Finale vorgenommen hatte. Doch diesmal lief leider einiges anders als geplant…


🇮🇹 Von Grado nach Zschopau – der Weg zum Finale

Nach einem starken Wochenende in Grado (Italien) reiste Garry hoch motiviert nach Zschopau. Doch schon vor dem Start zeichnete sich ab, dass es kein einfaches Wochenende werden würde.
„In Grado habe ich mir eine starke Erkältung eingefangen, die mich richtig aus der Bahn geworfen hat“, erzählt Garry.

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Die Vorbereitung auf das WM-Finale fiel entsprechend schwer. Um seinen Körper zu schonen, verzichtete er bewusst darauf, am Donnerstag den Testtrack zu fahren. „Ich wollte lieber Kräfte sparen und mich noch etwas erholen.“
Am Freitag gab es für die Fahrer der Open-Klasse keinen Prolog – einerseits schade, andererseits kam das Garry entgegen: ein zusätzlicher Tag zur Regeneration.


Technisches Pech am Samstag – der Motor wollte nicht

Der Samstagmorgen begann eiskalt – wortwörtlich. Durch die niedrigen Temperaturen kam es zu einem Batterieproblem, das Garry teuer zu stehen kam:
„Die Batterie war so kalt, dass sie bei der Startprüfung keine Spannung mehr abgab. Trotz aller Versuche ließ sich der Motor einfach nicht starten.“

Damit war der Renntag für ihn beendet, noch bevor er überhaupt begonnen hatte – kein einziger Meter gefahren, ausgerechnet beim Heimrennen in Zschopau, vor hunderten Zuschauern.
„Das war wirklich bitter. Da fällt es einem schwer, die Motivation für den Sonntag aufrechtzuerhalten.“


Durchbeißen am Sonntag – Kampf gegen Erkältung und Verkehr

Am Sonntag lief die Technik endlich problemlos – dafür machte sich die Erkältung deutlich bemerkbar.
„Ich dachte eigentlich, die zusätzlichen Ruhetage hätten geholfen, aber schon in der ersten Sonderprüfung habe ich gemerkt, dass mir die Kraft fehlt.“

Zusätzlich kämpfte Garry mit viel Verkehr auf der Strecke:
„Gerade in der ersten Hälfte der ersten Runde war ich ständig hinter langsameren Fahrern fest. Überholen war kaum möglich. Trotzdem merkte ich, dass ich gute Spuren traf und, sobald ich freie Bahn hatte, ordentlich Meter machen konnte.“

Mit Beginn der zweiten Runde kam der Rhythmus zurück: Die Zeiten im Endurotest und Crosstest verbesserten sich spürbar, und auch im Extremtest konnte Garry noch einmal zulegen – trotz totaler Erschöpfung.
„Ich bin da bewusst über meine Grenzen gegangen, aber körperlich war ich komplett am Limit.“


🏁 Platz 10 im Finale – durchwachsen, aber kämpferisch

Am Ende stand Platz 10 in der Tageswertung zu Buche – ein Ergebnis, mit dem Garry verständlicherweise nicht zufrieden war:
„Wenn man merkt, dass man nicht zu 100 % fit ist, ist das einfach frustrierend. Besonders bitter sind die ausgefallenen Punkte vom Samstag – mir fehlen nur sechs Zähler auf Platz 9.“

In der Gesamtwertung der Enduro Open GP liegt Garry damit aktuell auf Rang 10 – abhängig davon, wie die Streichergebnisse am Ende berücksichtigt werden.


🔜 Nächster Halt: Deutsche Meisterschaft in Burg

Nach dem kräfteraubenden WM-Finale richtet sich der Fokus jetzt wieder auf die nationale Bühne:
„Jetzt heißt es volle Konzentration auf das letzte DM-Rennen in Burg – da will ich nochmal alles rausholen!“

Quelle: Garry Dittmann, Foto Marcel Sänger

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