Ein bewegtes Jahr liegt hinter mir, mit Rückschlägen, Fortschritten und viel Motivation, für das was kommt. Zeit für ein kurzes Update und ein Dankeschön an alle, die mich auf diesem Weg begleitet haben.
VERLETZUNG – Auf dem Weg zurück
In meiner letzten Kolumne hatte ich über meinen Sturz im Juli und die ersten Folgen berichtet. Was damals noch niemand ahnen konnte: Die Verletzung war deutlich schwerer, als es das ursprüngliche Röntgenbild vermuten ließ. Erst in Berlin, beim Spezialisten für Schulter Operationen, Dr. Frauenschuh, wurde klar, wie umfangreich der Schaden wirklich war. Die Diagnose: Rockwood 5, also das volle Programm. In einer ersten Operation wurden mir eine Platte und drei Schrauben eingesetzt, die verletzten Bänder neu fixiert und die Schulter stabilisiert. Zwölf Wochen musste das Material bleiben. Zwölf Wochen, in denen Bewegung nur minimal möglich war und ich extrem aufpassen musste, nichts zu früh zu belasten. An Sport war nicht zu denken. Nach dem Entfernen der Platte, begann endlich die eigentliche Heilung. Seit Mitte November kann ich wieder voll bewegen, an Kraft und Ausdauer arbeiten und Stück für Stück mein altes Gefühl zurückgewinnen. Mein großes Ziel steht: Über Weihnachten will ich wieder aufs Motorrad. Und so viel Vorfreude hatte ich selten.
BEEINDRUCKEND – KTM Motor Hall
Zwölf Wochen ohne Sport waren für mich eine echte Herausforderung, aber am Ende auch eine Pause, in der ich gemerkt habe, dass mir auch ganz andere Dinge Spaß machen können, einfach mal dicke Bücher weg lesen, den Kopf frei bekommen und nicht ständig im eigenen Rhythmus zwischen Training und Terminen hängen. Und es war richtig gut, mit der Familie unterwegs zu sein, ganz unabhängig vom Motorsport, und einfach mal echten, entspannten Urlaub zu haben. So fand sich auch endlich mal die Zeit, einen Punkt abzuhaken, der seit Jahren schon auf unserer Liste stand: ein Besuch der KTM Motor Hall in Mattighofen. Es war ein beeindruckender Tag, nicht nur wegen der umfangreichen Ausstellung selbst, sondern auch, weil KTM mich durch meine ganze Motorsportkarriere begleitet hat. Trotz aller Höhen und Tiefen des Konzerns bleibt diese Marke ein Teil von mir, und genau deshalb war dieser Besuch etwas Besonderes.
TEAMSPIRIT – Zuschauen statt Angreifen
Auch wenn ich nicht selbst fahren konnte, wollte ich doch wenigstens mein Team unterstützen. Bei den letzten beiden Rennen in Tucheim und Burg stand ich zusammen mit meinem verletzten Teamkollegen Florian Brauns am Streckenrand, ich mit nur einem Arm und er auf zwei Krücken, das perfekte Chaos-Team. Aber wir gaben unser bestes, diesmal als Zuschauer, Betreuer und Daumendrücker. Ein etwas ungewöhnliches Gespann, aber wir haben uns gut ergänzt und konnten Trissi, Nick, Timm, Willi und natürlich Teamchef Davide bestmöglich unterstützen. Es war nicht dasselbe wie selbst im Sattel zu sitzen, aber es tat gut, trotzdem Teil des Teams zu sein.
BESIEGELT – Fünfte Saison im BvZ Racing Team
Beim Saisonfinale in Burg habe ich mit Bert und Davide von Zitzewitz per Handschlag die Eckpunkte für die nächste Saison im Jahr 2026 per Handschlag besiegelt. Krass, wie die Zeit vergeht, nun gehe ich schon in meine fünfte Saison mit dem BvZ Racing Team. Diese Beständigkeit und die Professionalität im Team bedeuten mir viel. Ich weiß, dass ich mich jederzeit auf das Team verlassen kann, sportlich, menschlich und organisatorisch. Der Support, den ich seit Jahren bekomme, ist außergewöhnlich, und ich bin stolz und dankbar, weiterhin Teil dieser Mannschaft zu sein.
VERWURZELT – Unterstützung beim Enduro Kids Cup OST
Auch wenn es natürlich bitter ist, selbst nicht fahren zu können, hat es den Vorteil, dass man auch mal Zeit für andere Dinge findet. So hatte ich die Möglichkeit, meinen Heimatverein MSC Hänchen bei der Durchführung des ADAC Enduro Kids Cup Ost zu unterstützen. Im Enduro Kids Cup Ost bin ich selbst groß geworden, weshalb er mir besonders am Herzen legt. Also war ich mittendrin: Spuren zeigen, kräftig anfeuern, Tipps geben und am Ende die Kids bei der Siegerehrung ehren und motivieren. Ich freue mich über die zahlreichen Starter und konnte einige kleine Talente im Enduro Nachwuchs entdecken. Am Ende hatten alle Kids Spaß und Dank der tollen Preise, die ich über „Weberwerke“ organisieren konnte, hatten alle nicht nur coole Erinnerungen, sondern auch Präsente zum Mitnehmen.
NEUER GANG – mit Vollgas ins Studium
Mit den Kids zur arbeiten, ist mein Ding. So habe ich seit dem 1. Oktober mein Lehramtsstudium in Potsdam begonnen. Mit den Fächern Sport sowie Wirtschaft-Arbeit-Technik habe ich genau die Kombination gefunden, die perfekt zu meinen Interessen passt. Schon jetzt merke ich, wie spannend Themen wie Anatomie, Trainingswissenschaft, Sportpädagogik und Bewegungsanalyse sind. Die Trainingsbedingungen vor Ort sind top, meine Teamkollegen Flori und Timm wohnen nun quasi um die Ecke und ich bin überzeugt, Studium und Sport gut miteinander verbinden zu können. Ich bin voll motiviert und freue mich darauf, das Gelernte auch zukünftig in meinen eigenen Trainingsalltag einfließen zu lassen.
KADERARBEIT – Leistungstest trotz Handicap
Wie jedes Jahr stand auch diesmal der Leistungstest des ADAC Berlin-Brandenburg an der Sportschule Cottbus auf dem Programm. Auch wenn ich körperlich noch nicht in der Lage war, alle Einheiten mitzumachen, war ich doch voll dabei. Die theoretischen Inhalte und Tipps von Stephan Nüsser, unserem Sportwissenschaftler, waren wieder richtig lehrreich, und es war cool, viele bekannte Gesichter aus meinen Anfängen im Enduro- und Motocross wiederzutreffen.
DANKE & AUSBLICK
Zum Jahresende möchte ich allen danken, die mich durch diese schwierige Phase begleitet haben. Meine Familie, mein Team, meine Sponsoren und Freunde, ohne euren Rückhalt wäre vieles deutlich schwerer gewesen. Ihr habt mir Mut gemacht und mir geholfen, den Blick immer nach vorn zu richten. Ich verspreche euch: Ich gebe alles, um 2026 wieder topfit am Start zu stehen. Ich war selten so entschlossen und motiviert wie jetzt. Die Lust aufs Motorradfahren ist größer denn je.
Ich wünsche euch eine ruhige Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Von meinen Plänen für 2026 erzähle ich euch ausführlich in der nächsten Kolumne.
Bis dahin – Euer Felix