Benzin im Blut – Die Felix Melnikoff Kolumne #17

Bild: CRAZY HERO ACTIONPHOTOGRAPHY - Daniel Daja

Bild: CRAZY HERO ACTIONPHOTOGRAPHY – Daniel Daja


Hauptsache Motorrad fahren!

So lautet mein Motto für die Sommerpause in der Deutschen Enduro Meisterschaft. Also bin ich im Monat April in der tschechischen Meisterschaft im Sprint Enduro an den Start gegangen und habe auch meine KTM SX 125 rausgeholt um wieder mehr Motocross zu fahren.


Bild: GrnzNic640 – Nicolas Geßner

Extremtest für Mensch und Maschine – Sprint Enduro Utery

Bei der tschechischen Sprint Enduro Meisterschaft in Utery bin ich schon in den letzten zwei Jahren mitgefahren. Allerdings bei 40 Grad im Schatten und Staub. Nun sollte dieser Lauf im März stattfinden und es hatte schon die ganze Woche vor dem Rennen geregnet. Daher war ich auf die Bodenverhältnisse gespannt. Wir wagten die Anreise durch Regen und Schnee und hofften auf besseres Wetter. Die Sonne kam zwar am ersten Renntag morgens heraus, hatte aber erst einmal damit zu tun, die über Nacht eingefallene Schneedecke abzuschmelzen. Die Bedingungen waren so extrem, dass der Veranstalter die erste der angesetzten sieben Runden als „Proberunde“ nicht wertete, doch das half uns 125er Fahrern auch nicht viel weiter. Schon an der ersten Steilauffahrt blieben wir hängen und konnten unsere Zeiten nicht einhalten. Wir kämpften erst einmal weiter. Im Laufe des Renntages gab es nur noch eine extrem schmale und tiefe Spurrille, in der man teilweise bis zur Sitzbank verschwunden war. Keine Chance mehr zum Überholen und auch keine Chance mehr an die Hinterradbremse heranzukommen. Daher entschied ich, wie meine zwei Mitstreiter aus dem Deutschen Enduro Cup, Kenny Riedel und Luca Wiesinger, für diesen Tag das Rennen abzubrechen und auf bessere Bedingungen am zweiten Renntag zu hoffen.

Bild: GrnzNic640 – Nicolas Geßner
Bild: GrnzNic640 – Nicolas Geßner

Für den zweiten Renntag hatte der Veranstalter dann einige unfahrbare Schlüsselstellen herausgenommen. Trotzdem blieb die Strecke extrem anspruchsvoll und ich kam nur ein einziges Mal ohne Sturz oder an einem Vorfahrer hängenzubleiben durch die Prüfung. Naja, am Ende habe ich mich durchgebissen und an diesem Tag das Ziel erreicht. Gerade bei diesen schweren Bedingungen war ich wirklich froh über den E-Starter an meiner KTM XC-R 125, ein echter Härtetest für Mensch und Maschine.

Video

Bild: GrnzNic640 – Nicolas Geßner
Bild: GrnzNic640 – Nicolas Geßner

Umstellung – Cross Training mit Martin Kettlitz #103

Nach der Tortur in Tschechien konnte ich es nun kaum erwarten, endlich mal wieder auf einer MX Strecke so richtig Gas zu geben. Nach einem Kurzbesuch bei enduro.de/ Marko Barthel (darüber später mehr) traf ich mich zum Training mit meinem Großcousin Martin auf seinem Weg zur MX 85ccm Europameisterschaft in Dänemark. Nach dem monatelangen Enduro Fahren war die Umstellung aufs Motocross schon spürbar, ist das Handling des MX Bikes und die Fahrtechnik beim Cross doch schon anders. Gerade das hat mir aber mal wieder so richtig Spaß gemacht und es war eine gute Vorbereitung auf mein erstes Motocross Rennen in Hänchen in diesem Jahr.

Vor der Haustür – Motocross Landesmeisterschaft in Hänchen

So ging ich also am Ostermontag auf meiner Heimstrecke beim MSC Hänchen in der MX2 Klasse der Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg im Rahmen der Internationalen Deutschen Meisterschaft Seitenwagen und Quad an den Start. Die MX2 Klasse war mit 33 Startern gut gefüllt, selbst einige EM Fahrer nutzten das perfekte Wetter und die anspruchsvollen Streckenbedingungen zur Vorbereitung auf die anstehenden DM Läufe.

Bild: CRAZY HERO ACTIONPHOTOGRAPHY – Daniel Daja

Mit der siebtschnellsten Zeit hatte ich mir im Zeittraining eine gute Startposition ausgefahren, die ich aber leider nicht optimal nutzen konnte. Als Enduro Fahrer fehlt mir einfach die Routine an der Startmaschine. Trotzdem konnte ich in der ersten Kurve nach dem Start ganz gut überholen und fuhr im ersten Lauf von der zwölften bis auf die sechste Position vor. Im zweiten Lauf lief der Start für meine Verhältnisse schon besser und auch die inzwischen von den Seitenwagen ziemlich zerfurchte Strecke kam mir als Enduro Fahrer zugute. Ich konnte von Platz sechs nach dem Start auf Position vier vorfahren und das war dann auch mein Endergebnis. Direkt nach Peter König, Eric Rakow und Hannes König auf dem vierten Platz zu landen hatte ich nicht erwartet und war daher echt zufrieden mit meinem ersten Motocross Rennen in diesem Jahr.

Video

Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler

Seltene Gelegenheit – Frühjahrstraining in Fürstlich Drehna

Leider bietet sich die Gelegenheit zum Training auf der Masters Strecke in Fürstlich Drehna nicht so oft. Klar, dass ich die Chance nutzte dort zu fahren. Wie vermutet, dachten sich das auch unzählige andere Fahrer, die teilweise aus ganz Deutschland angereist waren. Bei perfektem Wetter hatten sie die Strecke am Vormittag dann schon gut durchgepflügt. Die Idee, erst nach der Mittagspause anzureisen, hatte außer mir auch Peter König und so hatten wir die inzwischen anspruchsvolle Strecke am Nachmittag fast für uns alleine und konnten einsam unsere Bahnen ziehen.

Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler
Bild: WIKABE MX PICS – Winfried Kastler

Einzelkämpfer – ADAC CC Enduro Cup Ost

Beim MCC Spremberg hatte ich mich eigentlich angemeldet, um das 3 Stunden Enduro im Team zu fahren, sollte es doch ein gutes Training für die Sonderprüfungen beim klassischen Enduro sein. Doch leider fiel ein Partner nach dem nächsten Corona bedingt aus. So blieb mir nichts Anderes übrig, als die drei Stunden alleine abzureißen. Ich hatte einen guten Start und konnte anfangs einige Top Zeiten fahren, so dass ich anfangs sogar das aus 79 Einzelstartern und Teams bestehende Fahrerfeld anführte. Trotzdem verging die erste Stunde ziemlich schleppend. Erst nach dem ersten Tankstopp verging die Zeit dann wie im Fluge. Meine Kondition lies mich nicht im Stich und ich konnte bis zur letzten Runde konstante Zeiten fahren. Der Tag verlief besser als gedacht und am Ende hatte ich alle, außer das Team Oskar Wolf/ Benni Ahrens überrundet. So gewann ich die Klasse der Sportfahrer mit einem Vorsprung von mehr als acht Minuten und war auch schnellster und jüngster Einzelfahrer des Tages.

Bild: privat

Ausblick

Im Monat Mai stehen bei mir noch die letzten Abschlussprüfungen der 10. Klasse an. Ansonsten habe ich mir noch einige Motocross Rennen in der Landesmeisterschaft und in der Deutschen Meisterschaft vorgenommen. Davon berichte ich dann in meiner nächsten Kolumne.

Bis dahin Euer.

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