Billy Bolt startet Titelverteidigung – Sieg für Milan Schmüser beim SuperEnduro-Auftakt in Polen

Der Start in die neue Saison der FIM SuperEnduro Weltmeisterschaft 2025/2026 hätte kaum spektakulärer sein können. In der bis auf den letzten Platz gefüllten PreZero Arena in Gliwice (Polen) lieferten die besten SuperEnduro-Piloten der Welt eine echte Show ab – mit einem altbekannten Sieger ganz oben: Billy Bolt. Der Husqvarna-Werksfahrer setzte direkt ein dickes Ausrufezeichen und holte sich den Gesamtsieg beim ersten von sieben Saisonläufen.


SuperEnduro 2025/2026: Gelungener Saisonauftakt in Gliwice

Schon beim Opening-Event wurde klar: Die neue SuperEnduro-Saison wird alles andere als langweilig. Enge Zweikämpfe, Stürze, Überraschungen und emotionale Heimsiege sorgten für beste Stimmung.

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  • Billy Bolt (Husqvarna) dominiert die Prestige-Klasse
  • Milan Schmüser (Beta) fährt makellos zum Junior-Gesamtsieg
  • Wojtek Walczak (KTM) bejubelt Heimsieg in der Youth-Klasse

Prestige-Klasse – Billy Bolt setzt früh ein Statement

SuperPole: Bolt unterbietet die 38-Sekunden-Marke

Im SuperPole war zunächst Jonny Walker (Triumph) der Mann mit der Bestzeit aus dem Qualifying. Doch als es ernst wurde, zeigte Billy Bolt, warum er der amtierende Weltmeister ist. Mit einer Zeit unter 38 Sekunden war er 0,349 Sekunden schneller als die Brightmore-Brüder Mitch und Ash.

Bitter: Walker stürzte und musste sich mit Rang sieben begnügen. Stark präsentierte sich zudem Josep Garcia (KTM) bei seinem SuperEnduro-Debüt mit Platz fünf.


Prestige Final 1: Bolt dominiert von der Spitze

Vom Start weg ließ Bolt keinen Zweifel aufkommen. Nach dem Diverse Extreme Team Holeshot setzte er sich direkt ab. Dahinter fighteten Mitch und Ash Brightmore, während Walker sich durchs Feld arbeitete.

  • 1. Billy Bolt
  • 2. Mitch Brightmore
  • 3. Ash Brightmore (nach Kontakt mit Walker)
  • 4. Eddie Karlsson (Stark Future)

Prestige Final 2: Walker kontert

Durch die umgekehrte Startaufstellung wurde es turbulent. Diogo Vieira übernahm zunächst die Führung, ehe Jonny Walker und Bolt nach vorne kamen. Ein Sturz von Bolt verschaffte Walker Luft – die nutzte er clever.

  • 1. Jonny Walker
  • 2. Billy Bolt
  • 3. Ash Brightmore
  • 4. Eddie Karlsson
  • 5. Diogo Vieira

Prestige Final 3: Drama & Entscheidung

Im dritten Lauf machte Bolt kurzen Prozess. Holeshot, Führung, Vorsprung – fertig. Dahinter krachte es heftig: Mitch und Ash Brightmore kollidierten, Ash verletzte sich am Knie und musste aufgeben.

Spannend: Eddie Karlsson lag lange auf Podiumskurs, wurde aber noch von Walker abgefangen.

  • 1. Billy Bolt
  • 2. Jonny Walker
  • 3. Eddie Karlsson
  • 4. Dominik Olszowy
  • 5. Manuel Lettenbichler

Prestige Gesamtwertung – Bolt führt die WM an

Dank zwei Laufsiegen und SuperPole-Erfolg holte sich Billy Bolt verdient den Gesamtsieg.

Top 6 Prestige Overall:

  1. Billy Bolt (Husqvarna)
  2. Jonny Walker (Triumph)
  3. Eddie Karlsson (Stark Future)
  4. Mitch Brightmore
  5. Ash Brightmore
  6. Josep Garcia

🇩🇪 Deutsche Fahrer – Prestige

Für eine tolle Stimmung werden in Riesa in der Top-Klasse Prestige auch die deutschen Manuel Lettenbichler und Tim Apolle sorgen. Sie starteten in Polen mit den ausbaufähigen Tagesrängen acht und zwölf in die neue Saison. Stellvertretend meinte der seit dem GetzenRodeo im erzgebirgischen Grießbach vierfache Hard-Enduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler: „Es ist immer geil, nach Riesa zu kommen und dass wir ein deutsches Rennen haben. Da freue ich mich schon mega drauf. Hier in Polen habe ich schon gemerkt, dass ich zwei Jahre kein Superenduro gefahren bin und dass die Spitze viel breiter geworden ist. Da kostet jeder kleine Fehler gleich ein paar Positionen. Aber soweit hat es für den Auftakt gepasst.“

  • 8. Manuel Lettenbichler (KTM)
  • 12. Tim Apolle

Junior-Klasse – Milan Schmüser mit perfektem Abend

Was für ein Auftritt! Milan Schmüser (Beta) fuhr in Gliwice absolut fehlerfrei und gewann alle drei Finals. Start-Ziel-Sieg, Last-Lap-Pass, kontrollierter Abschluss – besser geht’s nicht.

Hinter ihm überzeugte Ramón Godino bei seinem Junior-Debüt mit Rang zwei. Toby Shaw komplettierte das Podium.

Junior Overall:

  1. Milan Schmüser (GER)
  2. Ramón Godino (ESP)
  3. Toby Shaw (GBR)

🇩🇪 Deutsche Fahrer – Junior Klasse

In der Junioren-Kategorie waren in Gliwice insgesamt sogar fünf Deutsche am Start, von denen sich im 23er-Feld vier für die Wertungsrennen der besten 14 qualifizieren konnten. Henry Strauss wurde schlussendlich Siebenter, und Fynn Hannemann sowie Maximilian Spies belegten die Plätze elf und zwölf. Von denen wiederum ist „Spicy“ aus dem rund 40 Kilometer von Riesa entfernten Ortrand der Lokalmatador par excellence. Der 21-jährige Motocross- und Supercross-Profi schnupperte im Januar 2025 in Riesa ins SuperEnduro und sorgte mit Rang fünf für staunende Gesichter. Mit eigenen kleinen Fehlern sowie doppeltem Technik-Pech blieb er bei seinem zweiten Ausflug in fremde Gefilde etwas hinter seinen Möglichkeiten und Erwartungen, was er so kommentierte: „Das war heute ein anstrengender Tag für mich. Zunächst musste ich in den Last-Chance-Heat, habe mich dann aber recht gut gefühlt. Ich hatte gute Starts, bin dann aber im ersten Lauf gestürzt und neben die Strecke gefallen. Danach habe ich auch noch harte Arme bekommen. Im zweiten Heat habe ich mir den Fußbremshebel abgefahren, weswegen ich wieder gestürzt bin, weil ich bremsen wollte, aber nichts mehr da war. Im letzten Lauf bin ich wieder ausgerutscht und habe mir dabei den Unterarm aufgeschürft. Das war ärgerlich, weil ich wieder gut im Rennen lag.“ Dazu ergänzte er: „Das war ein anstrengender Tag, aber er hat trotzdem viel Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich schon auf Riesa und will da jetzt dran bleiben. Ich denke, ohne die Fehler wären wir mit einer soliden Top-5-Platzierung nach Hause gefahren. Ich hatte hier schon ein paar Führungsrunden und hoffe, dass ich das bei meinem Heimrennen wiederholen kann.“

Erwartungsvoll dürfen die Riesaer Fans auch auf das Abschneiden von Milan Schmüser in der nun offiziell zur Weltmeisterschaft erhobenen Junioren-Klasse sein. Der 22-jährige aus Tensfeld in Schleswig-Holstein holte sich in Polen alle drei Heat-Siege und demzufolge den Grand-Prix-Sieg. Beeindruckend war vor allem die Art und Weise, mit der er zum klaren Titelfavoriten avancierte. Er sagte anschließend: „Der Saisonauftakt war nicht besser als erwartet, sondern so wie erhofft. Ich weiß aber auch, dass die Saison noch lang ist und man die anderen Fahrer definitiv nicht unterschätzen darf. Wenn ich das Ergebnis von hier in Riesa vor heimischem Publikum wiederholen könnte, wäre das echt cool.“

  • 1. Milan Schmüser
  • 7. Henry Strauss
  • 11. Fynn Hannemann
  • 12. Maximilian Spies

Youth-Klasse – Wojtek Walczak feiert Heimsieg 🏆

Die polnischen Fans kamen voll auf ihre Kosten: Wojtek Walczak (KTM) gewann vor heimischem Publikum die Youth-Gesamtwertung. Ein Sieg in Lauf eins reichte, um sich gegen starke Konkurrenz durchzusetzen.

Youth Overall:

  1. Wojtek Walczak (POL)
  2. Luca Kropitsch (AUT)
  3. Connor Watson (GBR)

FIM Europe Cup – Doppelsieg für Eric Miguel

Im Europe Cup war Eric Miguel (RIEJU) eine Klasse für sich. Zwei Siege, volle Punkte, perfekter Start in die Saison.

🇩🇪 Deutsche Fahrer – Europe Cup

  • 9. Florian Görner
  • 11. Pascal Sadecki
  • 13. Edward Hübner
  • 14. Arvid Meyer

Stimmen aus dem Fahrerlager

Billy Bolt:
„Es war eine harte Nacht mit einer extrem anspruchsvollen Strecke. Umso wichtiger, gleich mit einem Sieg zu starten.“

Jonny Walker:
„Final 2 zu gewinnen war mega. Der Sturz in Lauf 1 war ärgerlich, aber Platz zwei overall ist ein starkes Ergebnis.“

Eddie Karlsson:
„Mein erstes SuperEnduro-Podium – unfassbar! Danke an das gesamte Stark-Future-Team.“


Zusatzinfos & Statistiken

ACERBIS Fastest Laps:

  • Prestige: Jonny Walker – 39,451 s
  • Junior: Milan Schmüser – 44,625 s
  • Youth: Wojtek Walczak – 48,350 s

24MX Leader Plates:

  • Prestige: Billy Bolt
  • Junior: Milan Schmüser
  • Youth: Wojtek Walczak

👉 Alle Ergebnisse: superenduro.org/2026-results/

📺 Live-Streams & Replays: fim-moto.tv

Quellen: superenduro.org, Thorsten Horn

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