Nach 31 intensiven Wochen, unzähligen Kilometern im Schlamm, Schweiß und spektakulären Zweikämpfen fand die Auner HardEnduroSeries Germany 2025 am Samstag ihren krönenden Abschluss. Austragungsort war erneut das traditionsreiche Gelände in Rüdersdorf bei Berlin, wo der MC Woltersdorf ein Finale auf höchstem sportlichen und organisatorischen Niveau ablieferte.
Perfekte Bedingungen für den großen Showdown
Während sich der Herbst vielerorts von seiner grauen Seite zeigte, hatten die Fahrer in Rüdersdorf Glück: 13 Grad, leicht bewölkt und trockene Piste – bessere Bedingungen hätte man sich für ein Saisonfinale kaum wünschen können. Trotz der Regenfälle der vergangenen Wochen präsentierte sich die Strecke in perfektem Zustand. Die Veranstalter hatten ganze Arbeit geleistet und eine technisch anspruchsvolle Runde gebaut, die mit knackigen Auf- und Abfahrten, steilen Steinsektionen und tiefen Rinnen alles abverlangte.
Mit nur 55 Minuten Finalzeit und vier absolvierten Runden war klar: Das Niveau war hoch, die Strecke fordernd. Viele der knapp 50 Finalisten schafften gerade einmal eine vollständige Runde – ein Zeichen für das extreme Niveau des Saisonfinales.
Fakten – Mountdoom Hardenduro Rüdersdorf (01.11.2025)
- Wetter: 13 °C, leicht bewölkt
- ACE Bikes Prolog Award Sieger: Henry Strauss (KTM)
- Sieger: Milan Schmüser (BETA)
- Schnellste Rennrunde: Milan Schmüser – 14:32,539 Min
Henry Strauss sichert sich den ACE Bikes Prolog Award
Bereits im Prolog legte Henry Strauss (KTM) mit einer starken Performance den Grundstein für einen erfolgreichen Finaltag. Trotz rutschiger Bedingungen zeigte er Nervenstärke, fuhr fehlerfrei und sicherte sich den Sieg im ACE Bikes Prolog Award – und damit auch den Gesamttitel in dieser Sonderwertung.
Eine Überraschung gelang Einar Meyer, der nach längerer Pause als Gaststarter mit seiner Rieju auf Rang zwei glänzte. Dahinter folgte Felix Strauss, der mit Platz drei sein bestes Prolog-Ergebnis des Jahres einfuhr – und zugleich seinem Bruder im Titelkampf half.
Milan Schmüser hatte dagegen im Prolog Pech: Ein Sturz kostete wertvolle Sekunden, Platz fünf war das Maximum. Doch er sollte sich im Finale eindrucksvoll zurückmelden.
Actionreiche Gruppenrennen und starke Klassensieger
In den Gruppenrennen ging es heiß her, doch größere Zwischenfälle blieben aus. Die lange, abwechslungsreiche Runde verlangte selbst Spitzenfahrern alles ab – pro Umlauf waren über 15 Minuten Fahrzeit nötig.
Die Laufsiege holten sich Henry Strauss und Leon Hentschel, die beide eindrucksvoll ihre Topform unter Beweis stellten.
Für zusätzliche Begeisterung sorgte Luca Classen, eigentlich aus dem Motocross bekannt: Er überraschte mit einem starken Auftritt und sicherte sich souverän den Finaleinzug.
Bei den Damen dominierte erneut Julia Bittner. Mit ihrem Sieg gegen Karolina Vchotova machte sie den Meistertitel 2025 perfekt:
„Ich bin einfach nur glücklich. Die Strecke war unglaublich fordernd, aber genau so muss ein Finale sein. Jetzt freue ich mich riesig über den Titel,“ so Bittner im Ziel.
Auch bei den Elektrofahrern fiel die Entscheidung: Eric Seifert holte mit einem weiteren Sieg den Gesamttitel, während sich Wanja Morlinghaus durch ein starkes Finale noch an Rico Petzold vorbeischob und Platz zwei in der Meisterschaft übernahm.
Finale mit Drama und Emotionen – Schmüser sichert sich den Titel
Für das Finale verwandelten die Streckenbauer die Runde in eine kompakte, aber noch härtere Version. Besonders die Sektion „Grüne Hölle“ trieb selbst den Besten Schweißperlen auf die Stirn. Hier wurde geschoben, geflucht und gekämpft – ganz so, wie es die Fans lieben.
Das Rennen selbst war ein Krimi: Leon Hentschel führte lange Zeit, ehe ein kleiner Fehler auf den letzten 200 Metern alles drehte. Milan Schmüser nutzte die Chance, zog mit seiner BETA vorbei und holte sich unter tosendem Jubel den Sieg und den Meistertitel 2025.
Hinter ihm komplettierten Henry Strauss (3.) und Marc Wulf (4.) das Podium der Besten.
„Das war ein hartes Finale – Leon war unglaublich stark. Ich musste bis zur letzten Sekunde kämpfen, aber genau das macht die HESG aus. Ich bin stolz, diesen Titel geholt zu haben,“
sagte Schmüser nach dem Zieleinlauf, sichtlich erschöpft, aber überglücklich.
Damit durfte er erstmals den neuen Wanderpokal für den Championatsmeister in die Höhe stemmen – ein Moment, den der junge Niedersachse so schnell nicht vergessen wird.
Spannung auch in den Klassenwertungen
- X-GRIP Juniorenklasse: Sieg für Matthis Millich, gefolgt von Hannes Rätze und Linus Albert. Rätze überholte in der Gesamtwertung noch Felix Strauss und wurde Dritter hinter Millich und Emil Kessler.
- Amateurklasse: Sören Emich kämpfte sich nach einem Defekt im Gruppenrennen eindrucksvoll zurück, wurde bester Amateur und sicherte sich gleichzeitig den Gesamtsieg seiner Kategorie.
- Seniorenklasse: Kai Uebe zeigte Routine und Ausdauer – er gewann sowohl das Finale als auch den Meistertitel 2025.
Blick nach vorn – Saison 2026 steht in den Startlöchern
Mit dem bestens organisierten und spannenden Finale in Rüdersdorf endet die achte Saison der Auner HardEnduroSeries Germany. Die Vorfreude auf 2026 ist bereits groß: Der Auftakt ist traditionell für Anfang April in Reetz (Brandenburg) geplant – dann startet die Serie in ihr neuntes Kapitel.
Aktuelle Infos, Ergebnisse und Termine gibt’s wie immer auf www.hardenduro-germany.de und auf den Social-Media-Kanälen der Serie.
Quelle: HESG, Fotos von Michel238pic / Michel Kuchel