Rennbericht: 2. Lauf zur Mini Enduro Europameisterschaft in Nagytarcsa, Ungarn 🇭🇺

Mitten im heißen ungarischen Sommer, genauer gesagt am vergangenen Wochenende, traf sich der europäische Enduro-Nachwuchs zum zweiten Lauf der Mini Enduro Europameisterschaft im ungarischen Nagytarcsa. Auch neun deutsche Talente standen am Start – und das mit eindrucksvollen Leistungen, viel Teamgeist und jeder Menge Leidenschaft für den Offroad-Sport.


Freitag – Offizieller Auftakt mit Gänsehautmomenten

Der Freitag stand im Zeichen der technischen Abnahme, der Papierkontrolle und ersten Streckenbesichtigungen. Der veranstaltende Motoclub hatte ganze Arbeit geleistet: Nicht nur, dass hier in wenigen Tagen die große EM stattfindet – die Nachwuchsfahrer durften die exakt gleichen Tests unter die Räder nehmen. Eine riesige Ehre und tolle Möglichkeit zur Vorbereitung!

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Am Abend wurde es emotional: Ein feierlicher Motorradkorso führte durch die Straßen der Stadt, bevor sich die 11 teilnehmenden Nationen im Herzen Nagytarcsas präsentierten. Ein Gänsehautmoment für alle – Eltern, Fans und Fahrer.


Samstag – Renntag 1: Technik, Ausdauer und Teamspirit

Pünktlich um 9:00 Uhr ging es auf die 22 Kilometer lange Schleife mit Enduro- und Crosstests, die viermal absolviert werden musste. Die Strecke schlängelte sich durch Wälder, Wiesen und knifflige Sektionen, die nicht nur fahrtechnisches Können, sondern auch mentale Stärke forderten.

Trotz der anspruchsvollen Bedingungen erreichten alle deutschen Fahrer das Ziel, was nicht nur auf die gute Vorbereitung, sondern auch auf die perfekte Organisation des Veranstalters zurückzuführen ist. Die Stimmung im deutschen Fahrerlager? Top! Man merkte: Hier wächst eine starke Nachwuchsgeneration heran.


Sonntag – Hitze, Härte und Heldentaten

Der Sonntag hatte es in sich: Temperaturen über 30 Grad und eine durch den nationalen Meisterschaftslauf vom Vortag stark ausgefahrene Strecke verlangten den jungen Fahrern alles ab. Besonders in Runde zwei kam es zu Engpässen – kleinere Maschinen blieben an einer steilen Auf-/Abfahrt hängen. Doch die Rennleitung zeigte Fingerspitzengefühl: Die Strafzeiten für diesen Abschnitt wurden annulliert.

Trotz Hitze und Hürden zeigte das deutsche Team starken Zusammenhalt – ein klarer Fingerzeig auf das große Finale im September!


Stimmen aus dem deutschen Team – So erlebten unsere Fahrer*innen das Wochenende in Nagytarcsa

Magdalena Höfer

„Der Samstag begann für mich um Punkt 9 Uhr mit dem Start in vier anspruchsvolle Runden – jeweils 70 Minuten lang. In jeder Runde war ein Endurotest und ein Crosstest eingebaut. Der Endurotest war lang, technisch und abwechslungsreich, mit schnellen Wiesenpassagen, kniffligen Waldstücken und ständig wechselnden Lichtverhältnissen – mal gleißende Sonne, mal dunkler, enger Wald.

Der Crosstest hatte es ebenfalls in sich: Reifenhindernisse, Baumstämme und Steinfelder machten jede Runde zu einer Herausforderung für Konzentration und Körper. Leider stürzte ich sowohl im Enduro- als auch im Crosstest, konnte mich aber durchkämpfen und am Samstag Platz 4 erreichen.

Am Sonntag erwartete uns die gleiche Strecke – allerdings bei brütender Hitze. Die Sonne knallte erbarmungslos, die Strecke war vom Vortag bereits stark beansprucht. Ich musste alles geben, konnte aber Platz 5 einfahren. Trotz aller Anstrengung war das Wochenende ein tolles Erlebnis. Es hat mir viel gebracht – sowohl technisch als auch mental.“


Maximilian Voith

„Für mich war das Wochenende ein voller Erfolg! Am Samstag Platz 8, am Sonntag Platz 11 – und das Wichtigste: an beiden Tagen schnellster deutscher Fahrer. Ich habe mich richtig gut gefühlt auf dem Motorrad und konnte mich auf die Bedingungen super einstellen.

Vor allem in den Tests habe ich versucht, konstant zu fahren und nicht zu viel zu riskieren – das hat sich ausgezahlt. Ich nehme viele wertvolle Punkte mit nach Hause und freue mich schon riesig auf das Finale in Fürstenwalde. Da will ich wieder alles geben und vielleicht sogar noch ein paar Plätze weiter vorne landen!“


Nicklas Lohe

Am ersten Tag lief’s für mich durchwachsen, aber ich konnte mich am Sonntag merklich steigern. Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal mit der 125er unterwegs – ein Riesenschritt! Ich merke, dass ich noch nicht da bin, wo ich hinwill, aber ich bin auf einem guten Weg. Das Wochenende hat mir wieder gezeigt, wie viel Spaß dieser Sport macht – vor allem, wenn man ihn mit Freunden aus ganz Europa teilt!“


Noah Rübesamen

Tag 1
„Der erste Renntag begann direkt mit dem Enduro-Test – und der war echt eine Hausnummer. Eng, technisch, verwinkelt – und extrem fordernd. Ich habe gemerkt, dass ich dort zunächst nicht den richtigen Rhythmus gefunden habe. Es fehlte ein bisschen das Vertrauen und die Aggressivität, um richtig Druck zu machen.

Im Crosstest lief es dafür deutlich besser! Der war technisch, aber fair, mit Hindernissen, die mir lagen. Dort konnte ich in den einzelnen Prüfungszeiten regelmäßig in die Top 10 der Gesamtwertung fahren – das hat mir Auftrieb gegeben. Am Ende des Tages wurde es Platz 14 – solide, aber ich wusste: da geht noch mehr!

Tag 2
Mit dieser Motivation bin ich in den Sonntag gestartet. Mein Ziel war klar: Im Enduro-Test nachlegen! Ich fühlte mich etwas sicherer, kam besser zurecht – aber so richtig ins Rollen kam ich dennoch nicht. Im Crosstest dagegen konnte ich erneut stark punkten, obwohl ich dort einen Sturz hatte. Trotzdem: wieder Platz 14 – mit Potenzial nach oben. Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss.“


Jorden Wittenberg

„Der zweite EM-Lauf war mit Abstand eines der forderndsten Rennen, die ich je gefahren bin – aber gleichzeitig auch eines der schönsten! Die Bedingungen waren anspruchsvoll, die Sonne brannte, die Strecke war ruppig – genau mein Ding.

Ich konnte an beiden Tagen mein volles Potenzial abrufen und habe sogar meine eigenen Erwartungen übertroffen. Besonders stolz bin ich auf die Konstanz, die ich über beide Fahrtage hinweg zeigen konnte. Das war nicht nur ein physisch, sondern auch mental sehr forderndes Wochenende – aber ich habe es durchgezogen!

Ein riesiges Dankeschön geht an mein Team, meine Familie und die Betreuer vor Ort – ohne deren Rückhalt wäre das nicht möglich gewesen.“


Nils Lindner

„Ich bin erst 11 Jahre alt und das war mein erstes Rennen bei der Mini Enduro Europameisterschaft – und dann gleich so eine Strecke, bei 30 Grad, in einem fremden Land! Der erste Fahrtag war unglaublich aufregend: Ich bin gut gestartet, konnte mich auf dem Bike konzentrieren und habe mich richtig wohl gefühlt – ein echter Erfolg!

Am zweiten Tag merkte ich aber, wie mir die Kraft ausging. Die Strecke war durch den Vortag viel schwieriger zu fahren, und bei der Hitze war es für mich extrem anstrengend. Kurz vor dem Ziel musste ich dann schweren Herzens abbrechen – das war sehr emotional für mich, ich war richtig enttäuscht.

Aber ich nehme viel mit: Ich weiß jetzt, dass ich an meiner Ausdauer und Kondition arbeiten muss. Und ich bin noch motivierter, beim nächsten EM-Lauf in Deutschland wieder anzugreifen! Ein großes Dankeschön an meine Eltern, die mir dieses Erlebnis ermöglichen – und an alle, die mich unterstützen!“


Korbinian Baier

„Die Strecke in Nagytarcsa war wirklich technisch anspruchsvoll, und ich hatte teilweise ganz schön zu kämpfen. Doch ich habe nicht aufgegeben, bin drangeblieben, habe mich Runde für Runde durchgebissen – und am Ende hat es sich ausgezahlt!

Ich konnte einen fantastischen 3. Platz in der Klasse 65 einfahren und meine ersten Punkte in der Serie sammeln – ein riesiger Erfolg für mich! Einen großen Anteil daran hat meine unglaubliche Boxencrew: In nur 48 Sekunden haben sie mich betankt, den Luftfilter gewechselt und mich rechtzeitig an der Zeitkontrolle abgestellt – einfach Wahnsinn! Danke an alle, die mich gepusht haben!“


Paul Richter

„Die Europameisterschaft in Nagytarcsa war für mich ein absolutes Highlight! Die Strecke war perfekt vorbereitet – schnell, technisch, mit vielen Kurven, genau mein Stil. Am ersten Tag fühlte ich mich direkt wohl, auch wenn ich noch leicht angeschlagen ins Rennen ging. Trotzdem reichte es für Platz 8, was mich sehr gefreut hat.

Am zweiten Tag lief es anfangs gut, aber dann kam der Dämpfer: eine 2-Minuten-Zeitstrafe kostete mich eine bessere Platzierung – mit Strafe wurde es Platz 9. Das war natürlich ärgerlich, aber ich sehe das Positive: Ich konnte trotz Verletzung fahren, wichtige Punkte sammeln und mein Fahrgefühl war insgesamt sehr gut.

Ich bin dankbar, Teil dieses Wochenendes gewesen zu sein – und jetzt heißt es: Regeneration, Training, Fokus aufs Finale!

Carlo Krüger

Carlo erreichte am 1. Tag den 23. Platz in der 125 Mini Kategorie und am zweiten Fahrtag kommt er auf Rang 24.

Ergebnisse

Alle Ergebnisse und die aktuellen Meisterschafststände gibt es auf der offiziellen Webseite (LINK).


Der Blick nach vorn – Finale in Fürstenwalde

Nach diesem heißen und lehrreichen Wochenende blicken wir voller Motivation nach vorn: Zwei gemeinsame Trainingseinheiten stehen noch an, bevor es vom 19. bis 21. September in Fürstenwalde um alles geht. Der Grundstein ist gelegt – Erfahrung, Ehrgeiz und Zusammenhalt bringen unser Nachwuchsteam weiter nach vorn.

Quelle: Martin Breitfeld

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