SWM RS300R im Test – Preis/Leistung wirklich TOP?

Ein Bike mit Geschichte und krassem Preisvorteil

Die SWM wurde uns von –fp-engineering– zur Verfügung gestellt, vielen Dank! Die Offizielle Webseite von SWM gibt es –hier-.

Wer im Enduro-Sport einsteigen will – egal ob gemütlich im Hobbybereich oder schon mit Blick auf das erste kleine Rennen – stolpert früher oder später über die SWM RS300R. Ein Motorrad, das eine lange Historie mitbringt, weil Motor und Chassis noch stark an die früheren Husqvarna-Modelle erinnern.
Und genau das macht sie so interessant: ein neues Motorrad für rund 6.500 € – also fast die Hälfte dessen, was moderne Sportenduros kosten. Aber taugt das Teil wirklich? Zeit für einen ausführlichen Test im schönen Vogeltal.

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Video – Testbericht zur SMW RS300R

Erster Eindruck & Technik: Klassisch, robust, überraschend modern

Die SWM RS300R kommt mit einem Paket, das man für diesen Preis fast nicht erwarten würde:

  • Straßenzulassung mit rund 20 PS
  • Rennversion offen mit ca. 44 PS
  • KAYABA-Fahrwerk (Telegabel & Dämpfer, voll einstellbar)
  • Umlenkung mit gutem Traktionsaufbau
  • Einspritzanlage
  • Gewicht vollgetankt: ca. 120 kg (mit Arrow Auspuffanlage)
  • Michelin Medium Bereifung (mit Schlauch)

Verarbeitet wirkt alles solide – klassisch, nicht High-End, aber absolut funktional.

Technische Daten der SWM RS 300 R – Übersicht

Damit du einen vollständigen Eindruck bekommst, hier alle relevanten Spezifikationen:

Allgemein

  • Modell: SWM RS 300 R
  • Kategorie: Enduro
  • Rahmen: Stahlrohrrahmen
  • Leergewicht: 132 kg
  • Sitzhöhe: 963 mm
  • Radstand: 1.485 mm
  • Abmessungen (L×B×H): 2.310 × 825 × 1.240 mm
  • Tankinhalt: 7,5 Liter
  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 150 km/h
  • Farben: Schwarz/Rot
  • Beleuchtung: Full LED
  • Elektronik: LCD-Display, USB-Port, Full-LED-Licht
  • ABS: keines, klassisches Bremssystem

Motor & Antrieb

  • Motor: 1-Zylinder, 4-Takt, DOHC, flüssigkeitsgekühlt
  • Hubraum: 297,6 ccm
  • Leistung:
    • 20 kW (27 PS) bei 9.000 U/min (Straßenversion)
    • ca. 32 kW (44 PS) im Rennbetrieb (offen)
  • Drehmoment: 27 Nm bei 7.000 U/min
  • Kraftstoffsystem: Elektronische Einspritzung
  • Abgasnorm: Euro 5+
  • Getriebe: 6-Gang manuell
  • Endantrieb: Kette

Fahrwerk & Bremsen

  • Vorderradfederung: Kayaba USD-Gabel Ø48 mm, voll einstellbar
  • Hinterradfederung: Kayaba-Monofederbein (Vorspannung & Rücklauf einstellbar)
  • Räder: Alu-Speichenräder (21″ vorn / 18″ hinten)
  • Reifen:
    • vorn: 90/90-21
    • hinten: 140/80-18
  • Bremsen:
    • vorne: Ø260 mm Brembo-Scheibe
    • hinten: Ø240 mm Brembo-Scheibe

Auf der Strecke: Wie fährt sich die SWM wirklich?

Cross-Strecke – Komfort ja, Durchschlagschutz naja

Auf schnellen Sonderprüfungen überzeugt die SWM sofort mit einem angenehmen, komfortablen Fahrwerksgefühl.
ABER:
Bei hohen Geschwindigkeiten oder beim Anfahren großer Sprünge merkt man, dass die Progressivität der Gabel begrenzt ist. Gerade bei harten Landungen schlägt sie früher durch als moderne High-End-Fahrwerke.

Für Fahrer um die 90 kg (mit Ausrüstung) kann es sinnvoll sein:

  • härtere Federn zu verbauen
  • oder die Klicks leicht zuzudrehen

Trotzdem: Für Hobbyfahrer absolut okay.

Handling – überraschend neutral

Was richtig positiv überraschte:
Das Handling ist kontrolliert, berechenbar und angenehm direkt.
Spurrillen, Anlieger, kleine Wellen – alles gut machbar. Die Front braucht etwas Druck vom Fahrer, aber das kennt man auch von älteren Enduros.

Praktische Feinheiten:

  • Gabel ließ sich noch ein Stück weiter durchstecken → wurde agiler
  • Sitzposition ist nicht so modern-„gerade“ wie bei KTM/GG/Husky, aber vollkommen in Ordnung

Motor – oben raus lebendig, unten raus besser als gedacht

Der 300er Viertakter braucht Drehzahl, wenn man richtig Gas geben will. Schnell wird klar:

  • obenrum sportlich und drehfreudig
  • untenrum überraschend traktionsstark

Im Video zeigte sich: Selbst steile Auffahrten ließen sich sanft im unteren Drehzahlbereich hochklettern – ohne unnötiges Hochdrehen. Für technische Sektionen top.

Getriebe – extrem kurze Schaltwege

Auffällig bei der SWM:

  • sehr kurze Schaltwege
  • unter Last etwas „schwergängig“
  • gewöhnt man sich aber dran

Für präzises Endurofahren absolut ausreichend.

Kupplung & Leerlauf – kleine Schwächen

  • Kupplungspunkt wanderte leicht → vermutlich Einfahrphase
  • Leerlauf läuft etwas unruhig → leichte Schwankungen in der Drehzahl

Beides kein Drama, eher Feinjustage und Charaktereigenschaft.


Fazit: Einsteiger-Geheimtipp mit echtem Spaßfaktor

Die SWM RS300R überrascht positiv.
Sie ist keine moderne High-Tech-Enduro, aber sie muss es auch gar nicht sein – denn:

👉 Für 6.500 € bekommst du ein neues Motorrad, das auf Crossstrecken und im Endurogelände absolut abliefert.
👉 Für Einsteiger, Hobbyfahrer oder Gelegenheits-Rennfahrer ist die RS300R eine echte Empfehlung.

Was überzeugt:

  • fantastisches Preis/Leistung-Verhältnis
  • zuverlässig, robust, einfach zu warten
  • gutes Handling
  • starke Traktion
  • sportlicher Motor
  • solide Ausstattung

Was man wissen sollte:

  • Fahrwerk weniger progressiv
  • braucht Drehzahl, um sportlich zu fahren
  • leichte Unsauberkeiten bei Leerlauf & Kupplung
  • nicht vergleichbar mit High-End-WP oder KYB Factory Sets

Kurz gesagt:

Wer ein ehrliches, unkompliziertes Bike mit viel Fun-Potential sucht und kein Vermögen ausgeben möchte – der liegt mit der SWM RS300R goldrichtig.

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