Doppelsieg für Garcia, technische Dramen und starke deutsche Einzelauftritte – das vierte Saisonrennen der FIM EnduroGP Weltmeisterschaft in Rhayader (Wales) hatte es in sich. Josep Garcia (KTM) gewinnt beide Fahrtage in beeindruckender Manier, während es für einige deutsche Fahrer leider Rückschläge setzte. Trotzdem gab es auch aus deutscher Sicht Lichtblicke.
Garcia unschlagbar: Doppelsieg mit Kampfgeist und Konstanz

Schon am Freitagabend im AKRAPOVIC Super Test setzte Josep Garcia mit der Bestzeit ein Ausrufezeichen. Der KTM-Werkspilot dominierte am Samstag fast alle Sonderprüfungen und ließ Andrea Verona (GASGAS) und Zach Pichon (TM MOTO) hinter sich. Auch am Sonntag ließ sich Garcia trotz wechselnder Wetterbedingungen nicht stoppen – auch wenn Pichon ihn lange unter Druck setzte. Am Ende gewann Garcia mit einem souveränen Vorsprung.
Video Highlights
Top 5 EnduroGP Tag 1:
- Josep Garcia (KTM)
- Zach Pichon (TM MOTO)
- Andrea Verona (GASGAS)
- Mikael Persson (Triumph)
- Samuele Bernardini (Honda)
Top 5 EnduroGP Tag 2:
- Josep Garcia (KTM)
- Zach Pichon (TM MOTO)
- Samuele Bernardini (Honda)
- Mikael Persson (Triumph)
- Max Ahlin (KTM)
Luca Fischeder: Starker Auftakt, bitteres Aus
Luca Fischeder startete stark in Wales und sicherte sich am ersten Fahrtag Rang 7 in der E3-Klasse. Doch ein dicker, angeschwollener Knöchel machte ihm am Sonntag einen Strich durch die Rechnung – ein Start war nicht möglich. Die Redaktion wünscht Luca schnelle und vollständige Genesung! 💪
Jeremy Sydow: Comeback mit Licht und Schatten

„Finally back racing!!“ – Jeremy Sydow war nach langer Pause wieder am Start. Am Samstag fand er ab Runde 2 seinen Rhythmus und beendete den Tag auf Platz 13 im Gesamtklassement sowie Platz 6 in der E1-Kategorie. Sonntag sah zunächst vielversprechend aus: Nach zwei Prüfungen lag er sogar in den Top 10. Doch ein technisches Problem beendete das Rennen frühzeitig. Trotzdem: Eine starke Rückkehr mit positiver Perspektive!
Pascal Sadecki (Junioren 2): starke Einzelzeiten

Pascal zeigte in beiden Renntagen starke Prüfungszeiten in der Junioren 2-Klasse.
- Samstag: Rang 11, mit mehreren Zeiten in den Top 10
- Sonntag: Auch ein Top-8-Ergebnis in einer Prüfung, doch wieder nur Platz 11
In der Gesamtwertung der Junioren bedeutete das Platz 24 und 22 an den beiden Tagen.
Lea Meier (Juniorinnen): Von Podiumschance zum Rennabbruch

Lea startete am Samstag stark:
- 1× Platz 2, 2× Platz 3 in den Prüfungen
- Am Ende Tagesrang 4, knapp am Podium vorbei
Am Sonntag folgte dann das bittere Aus nach einem schweren Zwischenfall. In ihrer eigenen Schilderung berichtet sie von einem Aufprall gegen einen Ast im Extremtest, der zu Schwindel und einem Sturz führte. Glück im Unglück: Sie konnte noch ein paar Meter weiterfahren und wurde so rechtzeitig gefunden. Wir wünschen auch Lea gute Besserung und mentale Stärke für die nächsten Rennen! 💐
Tim Apolle (Open 2-Takt): Knapp am Podium vorbei
Tim Apolle lieferte am Samstag mit mehreren Top-3-Zeiten eine starke Leistung ab.
- Tag 1: Rang 5, nur 15 Sekunden fehlten aufs Podium
- Tag 2: Lief nicht wie erhofft – Platz 7
Eddie Findling (Open 4-Takt): Solide und konstant
Mit seiner Beta sicherte sich Eddie:
- Tag 1: Rang 11
- Tag 2: Platz 10 – damit kleine, aber feine Steigerung
Stefan Berger (Open Senioren): Ein Finish, ein Ausfall
Stefan Berger beendete den ersten Fahrtag als Siebter bei den Senioren.
Am Sonntag dann das Pech: Ausfall nach Problemen auf der Strecke.
Women’s Enduro: Rosie Rowett siegt doppelt – Nocera verliert an Boden

Rosie Rowett (RIEJU) fuhr vor Heimpublikum zur doppelten Tagesbestzeit in der Women’s World Championship. Besonders am Sonntag ließ sie sich auch von Rachel Gutish (RIEJU) nicht stoppen. Francesca Nocera (Honda) hatte keine Chance, das Tempo mitzugehen, und musste sich mit zwei dritten Plätzen zufriedengeben.
Junioren und Jugend: Cristino und Dagna mit Doppelsiegen

Kevin Cristino (Fantic) gewann beide Tage in der Junior-Klasse mit starker Pace und kontrollierten Fahrten. Auch der Franzose Romain Dagna (KTM) wiederholte seinen Tagessieg in der Youth-Kategorie – und das mit überzeugenden Leistungen auf allen Tests.
Ergebnisse
Alle Ergebnisse gibt es auf der offizielen Webseite (LINK).
Blick auf die Meisterschaft
Nach vier von sieben Runden liegt Josep Garcia klar in Führung:
EnduroGP WM-Stand (Top 5 nach Runde 4):
- Josep Garcia (KTM) – 149 Punkte
- Zach Pichon (TM MOTO) – 125 Punkte
- Andrea Verona (GASGAS) – 120 Punkte
- Hamish Macdonald (Sherco) – 90 Punkte
- Mikael Persson (Triumph) – 81 Punkte
Fazit: Wales bietet alles!
Der EnduroGP in Rhayader bot alles, was die Serie auszeichnet: Kampf um Sekunden, dramatische Wendungen und starke deutsche Leistungen – auch wenn diese nicht immer mit Top-Platzierungen belohnt wurden. Die nächste Runde steigt vom 12.–14. September in Vila de Rei (Portugal) – dann hoffentlich wieder mit einem voll einsatzfähigen deutschen Team.
Quelle: EnduroGP, Marcus Kehr, Jeremy Sydow, Lea Meier
