Vergangenes Wochenende machte die EnduroGP-Weltmeisterschaft Station im italienischen Darfo Boario Terme. Schon im Vorfeld war Garry Dittmann klar, dass dieser Lauf mit seinen steinreichen Passagen und dem regnerischen Wetter keine leichte Aufgabe werden würde.
Der Freitag startete ohne die Open-Klasse, sodass Dittmann erst am Samstag in sein Rennwochenende einsteigen konnte.
Schwieriger Start am Samstag – kein Rhythmus im ersten Extremtest

Der erste Fahrtag begann alles andere als optimal. Im Extremtest 1 blieb Garry an einer glatten Steinplatte hängen, die ihm wertvolle Sekunden kostete. Anschließend folgte der Crosstest auf einer völlig durchnässten Wiese, wo er zunächst nicht in den richtigen Rhythmus fand. „Ich musste mich erst in einen sauberen Fahrfluss hineinarbeiten“, berichtet er.
Besonders kurios: Der zweite Extremtest führte durch ein Bachbett, das durch den Regen so hoch unter Wasser stand, dass die gesamte Prüfung am Samstag nicht gewertet wurde. Der Endurotest dagegen war fahrerisch extrem anspruchsvoll – steinige Auffahrten und schwierige Passagen verlangten höchste Konzentration.
Starker Kampfgeist trotz Defekt
In der zweiten Runde fand Garry dann zunehmend seinen Flow. Die Zeiten wurden besser und auch die Technik auf der Wiese lief runder. Doch ein Defekt bremste ihn ein: Auf der Etappe brach der Fußbremshebel ab, sodass er den Endurotest ohne Hinterradbremse bestreiten musste.
Am Ende brachte er den Samstag ohne Sturz ins Ziel und belegte den 10. Platz in seiner Klasse – ein solides Ergebnis unter diesen harten Bedingungen.
Sonntag mit mehr Grip und besserem Rhythmus
Der zweite Renntag begann deutlich besser. Die Strecke trocknete langsam ab, Garry fand von Beginn an einen guten Rhythmus. Technische Passagen meisterte er sicherer, im Crosstest profitierte er von Beobachtungen anderer Fahrer. Zwar gab es einen kleinen Sturz, doch der kostete nur wenig Zeit.
Im Endurotest konnte er vor allem in den Bergaufpassagen zulegen – der Flow war da und hielt den ganzen Tag über an.
Aufholjagd bis Platz 7 – und am Ende Platz 9
In der zweiten Runde attackierte Garry weiter und kam zwischenzeitlich sogar bis auf zwei Sekunden an Platz 7 heran. Kurz darauf konnte er tatsächlich auf diesen Rang vorrücken. Der wieder in die Wertung genommene Extremtest im Bachbett erwies sich jedoch als große Herausforderung. „Da fehlte mir das Vertrauen zum Boden“, schildert Dittmann.
In der letzten Sonderprüfung des Wochenendes waren die Kräfte dann endgültig aufgebraucht. Er verlor zwei Positionen und beendete den Sonntag auf Platz 9.
Zufriedenheit und Blick nach vorn
Trotz kleiner Rückschläge zieht Garry ein positives Fazit:
„Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich kann meine trainierte Fahrtechnik in den Rennen immer mehr anwenden und fahre dadurch runder und sauberer. Jetzt heißt es, daran anzuknüpfen und die Saison erfolgreich zu beenden.“
Quelle: Garry Dittmann
