Die zehnte Etappe der Dakar 2025 führte die Fahrer in die ikonischen Dünen des Empty Quarter zurück. Es war ein Tag der besonders für Rui Gonçalves in Erinnerung bleiben wird. Der erfahrene Pilot zeigte eine beeindruckende Leistung und sicherte sich den zweiten Platz der Etappe – nur 1 Minute und 20 Sekunden hinter dem Tagessieger.

Eine kurze, aber intensive Etappe
Obwohl die Spezialetappe mit 115 km relativ kurz war, erwies sie sich als äußerst fordernd. Die Fahrer hatten zuvor eine 520 km lange Verbindungsetappe zu bewältigen, bevor es in die sandigen Weiten ging. Für Lorenzo Santolino nahm der Tag eine dramatische Wendung: Nur 1,3 km vor dem Ziel ging ihm der Sprit aus. Doch an Aufgeben war nicht zu denken. Mit unglaublicher Willenskraft schob er sein Motorrad durch den tiefen Sand bis ins Ziel. Dieser Kraftakt kostete ihn über eine Stunde, brachte ihm jedoch den Respekt seiner Mitstreiter ein.
Daniel Sanders ging die heutige Sonderprüfung kalkuliert an und konzentrierte sich darauf, Navigationsfehler zu minimieren und sich eine günstige Startposition für die vorletzte Etappe am Donnerstag zu sichern. Er fuhr an beiden Checkpoints der kurzen Sonderprüfung konkurrenzfähige Zeiten und ließ im letzten Abschnitt strategisch nach, um nicht die längere 308 Kilometer lange 11. Etappe zu eröffnen. Obwohl Sanders die Etappe als Elfter beendete, lag er in der hart umkämpften Sonderprüfung nur acht Minuten hinter dem Führenden. Der Australier baute seine Gesamtführung in der Rallye aus und hat nun einen souveränen Vorsprung von 16 Minuten, wobei nur noch zwei Etappen übrig sind.

Stimmen zur Etappe
💬 Daniel Sanders:
„Das ist die 10. Etappe hier im Empty Quarter! Es war eine kürzere Etappe, aber voller Sanddünen. Wir hatten heute Morgen eine gewaltige 500 Kilometer lange Verbindung, was einen superfrühen Start bedeutete. Ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden, denn hier wollten wir vor der längeren Etappe von morgen sein. Ich habe meinen Vorsprung heute auch ausgebaut, also bin ich auch damit ziemlich zufrieden.“
💬 Rui Gonçalves:
„Ja, wir haben die zehnte Etappe hinter uns. Es war eine 100%ige Sand- und Dünenetappe, und ich bin ziemlich weit hinten gestartet. Ich fühlte mich von Anfang an gut und habe bis zum Ziel alles gegeben. Es war eine gute Etappe, körperlich und mit dem Bike lief es hervorragend. Mit Platz 2 bin ich wirklich zufrieden. Jetzt liegt der Fokus auf morgen – eine weitere lange Etappe steht an. Ich bin glücklich für mich, das Team und alle, die uns unterstützen.“
💬 Lorenzo Santolino:
„Heute hatten wir eine 125 Kilometer lange Etappe voller Dünen. Am Anfang lief es super, die Navigation war perfekt und ich habe den Rhythmus richtig genossen. Alles lief gut – bis 300 Meter vor dem Ziel. Der Tank war leer, und ich musste mein Bike 50 Minuten durch den Sand schieben. Es war unglaublich anstrengend, ich war fast dehydriert, aber ich habe es geschafft. Ein riesiges DANKE an alle für die Unterstützung und die Nachrichten. Jetzt erhole ich mich im Biwak und bin bereit für die nächste Etappe. Das ist Dakar – Aufgeben gibt es nicht!“
Mike Wiedemann berichtet
Mike hat über seine letzten beiden Tage ausführlich berichtet. Schaut Euch einfach die tollen, umfangreichen Videos vom Weber-Werke Youtube Kanal an. Mike liegt nach Etappe 10 auf dem 5. Rang in der Gesamtwertung und wir drücken weiterhin die Daumen.
Provisional Results – 2025 Dakar Rally, Stage 10
- Michael Docherty (ZAF), KTM, 2:00:03
- Rui Gonçalves (PRT), Sherco, 2:01:23 +1:20
- Tobias Ebster (AUT), KTM, 2:02:24 +2:21
- Stefan Svitko (SVK), KTM, 2:05:13 +5:10
- Edgar Canet (ESP), KTM, 2:05:37 +5:34
Provisional Standings – 2025 Dakar Rally (nach 10 von 12 Etappen)
- Daniel Sanders (AUS), KTM, 49:53:59
- Tosha Schareina (ESP), Honda, 50:10:30 +16:31
- Adrien Van Beveren (FRA), Honda, 50:16:23 +22:24
- Luciano Benavides (ARG), KTM, 50:23:13 +29:14
- Ricky Brabec (USA), Honda, 50:26:17 +32:18
Das große Finale naht
Mit nur noch zwei verbleibenden Etappen steigt die Spannung. Die Fahrer kämpfen gegen die unerbittlichen Dünen und das extreme Gelände des Empty Quarter. Wer wird bis zum Schluss die Nerven behalten?
Quelle: Sherco, KTM, Foto von Edo Bauer