Wenn vom 26. bis 28. September die sechste Runde der Paulo Duarte FIM EnduroGP Weltmeisterschaft im norditalienischen Darfo Boario Terme startet, könnte es gleich historisch werden: Josep Garcia (KTM) hat die Chance, sich bereits vorzeitig den Titel in der Enduro1-Klasse zu sichern und damit seinen sechsten Weltmeistertitel einzufahren. Doch neben der Titelspannung steht vor allem eines im Fokus – die extrem fordernden Sonderprüfungen in der Lombardei.
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Klassisches Enduro-Feeling in den Alpen
Der POLISPORT GP of Italy gilt seit Jahren als echtes Highlight im Kalender. Eingebettet im malerischen Val Camonica, am Fuße der Bergamasker Alpen, erwartet die Fahrer ein traditionsreicher Kurs: vier Runden pro Renntag über je 40 Kilometer mit insgesamt vier Sonderprüfungen. Schon das verspricht pure Enduro-Action – und tausende Zuschauer werden die Strecke in ein echtes Motorsport-Festival verwandeln.
Garry Dittmann analysiert die SP-Bedingungen
Unser deutscher Starter Garry Dittmann hat die Sonderprüfungen genau unter die Lupe genommen:
- Enduro-Test: Bereits aus der italienischen Meisterschaft 2020 bekannt. Extrem steinig, technisch brutal anspruchsvoll, bergauf und bergab in gleichem Maß. Fahrer müssen hier ruhiges, kontrolliertes Fahren mit viel Flow kombinieren – wer hier zu aggressiv fährt, verliert wertvolle Sekunden.
- Cross-Test: Auf einer typischen italienischen Wiese abgesteckt – rutschig, nass, schnell. Erinnert stark an die Six Days und fordert sauberes Fahrgefühl.
- Extreme-Test 1: Ein Bachbett, komplett ausgewaschen, voller Steine. Hoch und runter, extrem technisch. „Keine Ahnung, wie man sowas überhaupt richtig fährt“, sagt Dittmann augenzwinkernd.
- Extreme-Test 2 (Prolog/Super Test): Am Freitagabend als Showlauf mit künstlichen Hindernissen, gebaut in einem alten Freizeitpark. An den Renntagen kommt eine zusätzliche Wiese dazu – flüssig und schnell gesteckt.
„Alles in allem eine richtig coole Veranstaltung, technisch sehr anspruchsvoll und definitiv ein echtes Highlight im Kalender“, fasst Dittmann zusammen.
Deutsche Fahrer im Fokus – wer schafft den Sprung nach vorn?
Die deutschen Fahrer gehen hochmotiviert in die vorletzte Runde:
- Jeremy Sydow (E1) – Podiums-Kandidat
- Luca Fischeder (E3) – realistische Chancen auf die Top 5
- Max Schäfer (Open 2 Stroke)
- Garry Dittmann (Open 4 Stroke)
- Stefan Tietgen-Wollschläger (Open 4 Stroke)
- Tino Bauer (Open Senior)
- Sven Marker (Open Senior)
Wir drücken allen deutschen Fahrern die Daumen, dass sie sich im harten italienischen Terrain behaupten!
Titelentscheidungen rücken näher
- Enduro1: Josep Garcia ungeschlagen, mit 48 Punkten Vorsprung. Holt er an beiden Tagen den Sieg, ist er bereits Weltmeister 2025.
- Enduro2: Andrea Verona (GASGAS) gegen Zach Pichon (TM). Nur vier Punkte trennen die beiden – Spannung garantiert.
- Enduro3: Hamish Macdonald (Sherco) dominiert mit neun Siegen aus zehn Starts. Titel fast sicher.
- Junior: Kevin Cristino (Fantic) mit Heimvorteil gegen Axel Semb.
- Youth: Romain Dagna (KTM) kann vorzeitig den Titel holen, wenn alles optimal läuft.
SuperTest: Garcia vs. Pichon
Besonders spannend wird es erneut beim AKRAPOVIC Super Test am Freitagabend. Hier führt aktuell Zach Pichon knapp vor Garcia, doch der KTM-Pilot hat die letzten beiden Läufe gewonnen. Holt er auch in Darfo Boario Terme den Sieg, könnte sich das Kräfteverhältnis vor dem Finale in Deutschland noch einmal drehen.
Fazit
Die EnduroGP Italien 2025 verspricht alles, was Fans lieben: eine atemberaubende Kulisse, extrem fordernde Prüfungen, spannende Titelentscheidungen – und starke deutsche Fahrer, die ihre Chance nutzen wollen. Egal ob Garcia seinen Titel fixiert oder Verona vor heimischem Publikum triumphiert: Darfo Boario Terme wird das Enduro-Wochenende des Jahres!
Quelle: EnduroGP, Garry Dittmann