Das Erzbergrodeo 2025 bleibt als eine der spektakulärsten Ausgaben des weltberühmten Hard-Enduro-Events in Erinnerung. Regen, Drama, technische Defekte und ein Herzschlagfinale um Platz drei – dieses Rennen hatte alles. Doch am Ende war es wieder Manuel „Mani“ Lettenbichler, der sich mit einer nahezu fehlerfreien Fahrt zum vierten Mal in Folge den Sieg am Eisernen Giganten sicherte.
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Vintage Mani: Der perfekte Ritt zum vierten Titel
Der Red Bull KTM Factory-Fahrer ließ keine Zweifel aufkommen. Trotz der brutalen Bedingungen fuhr Mani Lettenbichler ein gnadenloses Tempo, meisterte die berüchtigten Hillclimbs oft im ersten Anlauf und baute kontinuierlich seinen Vorsprung aus. Am Ende überquerte er die Ziellinie mit über zehn Minuten Vorsprung – ein Statement. Mani selbst zeigte sich sichtlich emotional: „Ich hatte bei einem Hillclimb echt Glück, das hat mir den entscheidenden Vorsprung auf Billy gebracht.“
Billy Bolt: Stark gestartet, dann entscheidender Fehler
Billy Bolt (Husqvarna Factory Racing) war der Einzige, der Mani das Wasser reichen konnte. Ein schneller Start katapultierte ihn früh in Führung, doch beim ersten Durchlauf durch „Carl’s Dinner“ zog Lettenbichler vorbei. Spätestens beim kniffligen Anstieg Carl’s Light verpasste Bolt seine Chance: „Ich brauchte vier Anläufe und hab da einfach zu viel Energie verloren,“ erklärte er. Platz zwei war dennoch ein starkes Ergebnis für den Briten.
Der Kampf um Platz drei: Kabakchievs Blockpass sichert Podium
Das spannendste Duell spielte sich hinter den beiden Führenden ab. Teodor Kabakchiev, Trystan Hart, Mitch Brightmore und Jonny Walker lieferten sich einen epischen Kampf um Rang drei.
Trystan Hart hatte nach schlechtem Start die beste Ausgangslage – doch lockere Schrauben am Hinterrad-Kettenrad kosteten ihn wertvolle Zeit und den sicher geglaubten dritten Platz. Kabakchiev und Brightmore kämpften schließlich bis zum letzten Anstieg Lazy Noon, wo Kabakchiev mit einem harten Blockpass durchzog. Nur zwei Sekunden trennten die beiden im Ziel – das knappste Finish in der Erzberg-Geschichte.
Walker überzeugt auf Viertakter – Jarvis mit Klassik-Performance
Viel diskutiert war Jonny Walkers Auftritt auf der Triumph TF 250-X. Der Viertakter schlug sich tapfer: Platz sechs war ein starkes Ergebnis, auch wenn er selbst zugab, beim Mousse-Hinterreifen zu hart gewählt zu haben – was bei Regen in den Waldsektionen zum Nachteil wurde.
Graham Jarvis, der Altmeister, startete aus der zweiten Reihe – und kämpfte sich wie in alten Zeiten durch das Feld. Platz acht für den 49-jährigen Legendenfahrer. „Wieder ein Finish, aber kein Preisgeld – ich hab das ausgegeben, was ich früher mal gewonnen hab,“ witzelte Graham im Ziel.
Weitere Finisher: Roman, Gomez, Young, Rudolf & mehr
Insgesamt gab es nur 14 offizielle Finisher – ein Beweis für die Härte des 2025er Rennens. Mario Roman, Alfredo Gomez, Wade Young, Matty Green und Will Riordan (USA/AUS) kämpften sich ebenfalls ins Ziel. Der emotionalste Moment gehörte jedoch Österreichs Dieter Rudolf, der mit nur zwei Minuten Restzeit als letzter Fahrer die Zielflagge sah und lautstark vom heimischen Publikum gefeiert wurde.
Fazit: Erzbergrodeo 2025 war alles – nur kein gewöhnliches Rennen
Der Eiserne Riese zeigte sich von seiner brutalsten, aber auch spektakulärsten Seite. Regen, Defekte, Herzschlagfinale – und ein dominanter Sieger, der einmal mehr Geschichte schrieb. Lettenbichler bleibt der König von Eisenerz. Doch es waren auch die Kämpfer im Mittelfeld und am Ende des Feldes, die das Erzbergrodeo 2025 zu einem unvergesslichen Event machten.
Ergebnisse -FINISHER- Erzbergrodeo 2025:
- Manuel Lettenbichler (GER) – Red Bull KTM
- Billy Bolt (GBR) – Husqvarna
- Teodor Kabakchiev (BUL) – X-Grip
- Mitch Brightmore (GBR) – Sherco
- Trystan Hart (CAN) – KTM
- Jonny Walker (GBR) – Triumph
- Mario Roman (ESP)
- Graham Jarvis (GBR)
- Will Riordan (AUS/USA)
- Alfredo Gomez (ESP)
- Wade Young (RSA)
- Matthew Green (RSA)
- Francesc Moret (ESP)
- Dieter Rudolf (AUT)