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Benzin im Blut – Die Felix Melnikoff Kolumne #35

Felix Melnikoff Kolumne

Im Oktober stand der letzte Lauf der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft an, doch mit dem Finale in Zschopau sollte meine Enduro Saison 2023 noch nicht beendet sein.

FINALE – Enduro DM in Zschopau

In der Motorradstadt Zschopau war ich schon oft, doch bisher nur als Zuschauer am Streckenrand. Wohl jeder in der Enduro Szene kennt Zschopau und weiß, dass hier ganz eigene Gesetze gelten, das kann gerade im Finale noch mal die ganze Meisterschaft durcheinanderwirbeln. Mit entsprechend großer Vorfreude bin ich an die Sache herangegangen.

Bild privat: Felix bei der Maschinenabnahme auf dem Marktplatz in Zschopau

Meine Meisterschaft war im Gesamtergebnis eh hinüber, durch einen komplettausfall und einem Lauf mit 14 Strafminuten, eh nicht mehr zu retten, und so entschied ich beim Ablaufen der Strecke, dass ich das Rennen und das anspruchsvolle Gelände einfach genießen werde. Am Samstag, morgens um 08:00 Uhr fand ich mich also mit über 270 Fahrern auf dem Marktplatz in Zschopau ein, um bei perfektem Wetter in den Renntag zu starten.

Bild Peter Teichmann
Bild Peter Teichmann

Leider sollten aber die Wetterfrösche, die für den Vormittag Sturzregen angesagt hatten, Recht behalten, und so verwandelte sich die griffige Strecke in der zweiten Runde zu einem Schlammschlachtfeld. Die steilen Auffahrten wurden nun zur Herausforderung und die Wiese zur Rutschpartie. Mit dem anhaltend starken Regen kamen auch die technischen Probleme an meinem Motorrad. Ich weiß bis heute nicht genau warum, und vielleicht waren es auch nur die über 20kg Matsch, die sich an meinem Bike festgeklebt hatten, doch auf jeden Fall hatte es unten herum und in der Mitte keine Leistung mehr und verschluckte sich häufig. Ohne Traktion ist das natürlich auf den Auffahrten und der rutschigen Wiese echt ungünstig. Zudem waren in Zschopau die Zeiten ziemlich eng gesteckt. Da musste ich mit meiner 125ccm Maschine auf der Etappe schon richtig Gas geben, dazu kam dann auch noch ein extra Tank Stopp für die 125er, der mich zusätzlich Zeit kostete. So kam ich schon nach der ersten Runde ziemlich knapp in den Service und nach der zweiten Runde in der letzten Minute. Ich musste aber noch tanken und die Brille wechseln, und konnte meine ZK Zeit nicht einhalten.

Bild Peter Teichmann

Mit Strafzeiten ging ich also in die dritte Runde. Dafür war aber der Regen weitergezogen und die Strecke wurde wieder griffiger, was mir und meinem Bike dann wieder besser gefiel. Inzwischen war ich auch wieder halbwegs getrocknet und ich konnte wieder gute Zeiten fahren. Mein Fazit der Veranstaltung: Das Gelände mit den vielen Auf-und Abfahrten hat richtig Spaß gemacht. Mir war klar, dass Zschopau ein „richtig hartes Brett“ wird, und daher bin ich froh bei meinem ersten Mal, abgesehen von den Strafzeiten, gut durchgekommen zu sein.

Bild Peter Teichmann
Bild Peter Teichmann

ZEITREISE – Enduro Museum Zschopau

Das war nochmal eine richtige Schlammschlacht in Zschopau. Da hat sich das Waschen von Motorrad und Fahrer mal so richtig gelohnt. So frisch geduscht nutzte ich die Gelegenheit mit meinem Teamchef Bert und Davide, vor der großen Meisterehrung und dem Festzelt, einmal durch das Enduro Museum am Fahrerlager zu schlendern. Wahnsinn, mit welcher Liebe zum Detail hier „Enduro Geschichte“ zusammengetragen und würdig in Szene gesetzt wird und natürlich auch voll spannend, was Bert dazu alles zu berichten hat. Wer Lust hat, sich auf eine Zeitreise durch den Motorrad Geländesport von 1913 bis heute zu begeben, dem empfehle ich ganz dringend das Enduro Museum in Zschopau zu besuchen. Ich komme auf jeden Fall wieder.
Link zum Museum: https://deutschesenduromuseum.de/

Bild privat: Felix Melnikoff mit der Six Days KTM von Bert von Zitzewitz
Bild privat: Felix Melnikoff mit Bert von Zitzewitz und seiner Maico

IM KASTEN – ISDE 2023

Mit dem Finale in Zschopau ist nun zwar meine DM Saison vorbei, doch das große Highlight des Jahres habe ich noch vor mir. Seit ich Rennen fahre, also quasi seit meinem achten Lebensjahr, ist es mein Traum, einmal bei den Six Days mitzufahren und jetzt ist es bald soweit. Am Sonntag, den 29.10.2023 hebt der Flieger ab, mit 59 Deutschen „Enduro Freunden“ an Bord, und ich mittendrin. Von Frankfurt am Main aus fliegen wir nach Sao Paulo, danach nach Mendoza und dann geht es mit dem Auto weiter nach San Juan. Das ist schon eine halbe Weltreise und es kommt natürlich auch nicht alle Tage vor, dass ein Lausitzer bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Argentinien an den Start geht. So waren vor der großen Reise noch einige Presse Termine zu bewältigen, auch das gehört dazu.

Bild privat: Felix Melnikoff im Interview mit Georg Zilonkowski für NL Aktuell und Lausitz TV

AUSBLICK

Die Uhr läuft und ich sitze praktisch schon auf gepackten Koffern. Ich hoffe nur, wir haben an alles gedacht und auch der Container des Vereins für Enduro Sport trifft nach langer Seereise nach Buenos Aires und weiteren 2500km Landweg nach San Juan, pünktlich und wohlbehalten mit uns in Argentinien ein. Ich kann es immer noch kaum glauben, dass es jetzt losgeht und ich freue mich tierisch auf dieses Abenteuer. Was ich bei den Six Days erlebt habe, kann ich euch dann in meiner nächsten Kolumne berichten.

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