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Superenduro: Kevin Gallas gewinnt Deutschland Grand Prix

Der 21-jährige Badener setzte am 06.01.2018 in Riesa seine Erfolgsserie mit dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere fort. Mit 3 Siegen in 3 Rennen hat er nicht nur seinen ersten WM Grand Prix gewonnen, sondern sich auch die WM-Führung in der Junior-Klasse mit 12 Punkten Vorsprung auf den Zweiten geholt.

In Riesa ging Gallas mit dem erklärten Ziel an den Start, seinen ersten Grand Prix vor heimischem Publikum zu gewinnen. Im Training und Qualifying hatte er allerdings nie „freie Bahn“, so dass es nicht zur Bestzeit gereicht hat. Aber mit Startplatz 4 stand er in der ersten Reihe und wählte die innere Bahn aus.
Nach einem guten Start konnte er sich auf Platz 2 hinter dem WM-Führenden Kyle Flanagan aus Südafrika und vor William Hoare aus Großbritannien behaupten. Flanagan konnte dem Druck des Deutschen nicht lange standhalten. Gallas übernahm die Führung und baute seinen Vorsprung so weit aus, dass er kontrolliert und sicher das Rennen mit 28 Sek. Abstand vor dem Zweiten gewinnen konnte. Auch die schnellste Rennrunde kann Gallas auf seinem Konto verbuchen – mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37 km/h fegte er über den Kurs.

Kevin Gallas: „Der Kurs macht Spaß. Er ist abwechslungsreich, aber auch unglaublich fordernd. Die intensive Vorbereitung, das harte Training, hat sich gelohnt. Dies war nur möglich durch das große Engagement meines Hauptsponsors Grenzgaenger, durch die technische Unterstützung von MH Motorräder und den Erfahrungsaustausch mit Marko Prodan von Endurides. “
Das zweite Rennen wird immer in umgekehrter Startreihenfolge ausgetragen. Auch hier platzierte Gallas seine Husqvarna in der 2. Startreihe auf den innenliegenden Platz. Er kam gut weg, überwand problemlos die ersten Hindernisse und lag nach einer Runde schon auf Platz 4. In den Runden 2 bis 4 positionierte er sich souverän auf Platz 2 und setze sich in der fünften von acht Rennrunden an die Spitze des Feldes. William Hoare klebte ihm am Hinterrad, versuchte verzweifelt an Gallas vorbeizukommen. Doch dieser behielt die Nerven, fuhr konstant und rhythmisch über den anspruchsvollen Kurs und setzte sich im Zweikampf durch.

„Es ist beeindruckend, wie sich Kevin hier Runde für Runde im Grenzbereich bewegt, seine Maschine kontrolliert über alle Hindernisse treibt und dem Druck der eigenen Erwartungen auch vor dieser gigantischen Kulisse Stand hält“, sagt Stephan-Peter Jäkel, Chef des Teams Hill Climb.

Im dritten Rennen – wieder in normaler Startreihenfolge – wählte Gallas erneut „seinen“ Platz an der inneren Bande. Mit einem Satz war er am ersten Baumstamm, kam als Zweiter an die großen Röhren und übernahm sofort die Führung. Die Halle tobte, die Fans jubelten, während Kevin Gallas seinen Vorsprung ausbaute. Noch einmal durch den Wassergraben, noch einmal über die Reifen, volle Konzentration im tückischen Steinfeld, den Rhythmus finden in den Whoops und noch einmal der Ritt über die Matrix. Dann der Zielsprung – die Sensation war perfekt.
Mit knapp 17 Sekunden Vorsprung gewann Gallas auch das 3. Rennen in Riesa und fuhr auch in diesem Lauf die schnellste Rennrunde.

Kevin Gallas: „Es ist ein sehr emotionaler Moment. Ich widme diesen Sieg meinem Vater, der vor wenigen Wochen verstorben ist. Ich weiß, dass er sehr stolz auf mich wäre. Ich wusste, dass ich gut vorbereitet bin, dass ich gut fahren kann. Aber in dieser Disziplin kann man nichts vorherplanen, es kann in jeder Sekunde etwas passieren, das den Sieg gefährdet. Umso glücklicher bin ich, dass ich gerade hier in Riesa meinen ersten WM Grand Prix mit den 3 Lauf-Siegen gewinnen konnte.“

Mit diesem makellosen Hattrick holte sich Gallas 60 Wertungspunkte und übernimmt die WM-Führung mit einem satten Vorsprung von 12 Punkten auf den Südafrikaner Flanagan und 29 Punkte auf die beiden Drittplatzierten Herrera (Chile) und Fernandez (Spanien).

Dominik Rex, Manager des Teams Hill Climb: „Kevin hat in den letzten schweren Monaten zu einer erstaunlichen mentalen Stärke gefunden. In Kombination mit einer Top-Kondition und brillanter Fahrtechnik behält er so auch in diesen extremen Stress-Situationen den Überblick und bleibt fokussiert. Das macht ihn derzeit so stark.“
Die nächste WM-Runden versprechen spannend zu werden:

17.02.2018 Malaga/Spanien

04.03.2018 Bilbao/Spanien

31.03.2018 Lidköping/Schweden

Foto: DG Design / Denis Günther

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